Gelsenkirchen.
Er hatte sich schick gemacht für den Überfall auf das Juweliergeschäft, grauer Anzug, Hemd, Krawatte. So soll sich der 26-Jährige, begleitet von vier Mittätern, von seiner Unterkunft an der Cheruskerstraße in Bulmke-Hüllen auf den Weg nach Köln gemacht haben. Dort soll er am 22. Juni gegen 12 Uhr an einem Laden an der Breiten Straße geklingelt haben. Er wurde eingelassen, und soll es laut Anklage geschafft haben, mit 31 Uhren im Wert von knapp 280.000 Euro, aus dem Laden zu flüchten.
Die Mittäter sollen auf ihn gewartet haben. Seit Dienstag stehen die fünf Männer, 26 bis 59 Jahre alt, wegen schweren Raubes vor dem Essener Landgericht.
Nur der 26-Jährige, der für den Raub extra aus Serbien angeheuert worden sein soll, wollte über seinen Verteidiger Wolfgang Weber ein Geständnis im Hinblick auf seine Tatbeteiligung ablegen. Allerdings sollte das vom Verteidiger vorgetragen werden. Das lehnte die Kammer ab. Die übrigen Angeklagten schweigen vorerst.
Kurz vor Überfall aus Serbien angereist
Erst elf Tage vor dem Überfall soll der 26-jährige P. aus Serbien angereist sein. Weitere Angeklagte sollen die Einreise und die Unterkunft organisiert haben. Laut Staatsanwaltschaft wurde P. extra seriös eingekleidet und mit einer ungeladenen schwarzen Gaspistole für den Überfall ausgestattet.
Im Juweliergeschäft dann soll er einen Regenschirm zwischen die Eingangstür geklemmt haben, um sich den Rückzug zu sichern. Die Angestellten mussten sich auf den Boden legen, heißt es in der Anklage, bevor P. mit einem Hammer die Vitrine mit den hochwertigen Uhren zertrümmerte. Sie hatten nicht lange Freude an der Beute. Schon am späten Nachmittag des Tattages sollen sie samt Uhren, Waffe und Hammer gefasst worden sein. Die Kammer setzte sieben weitere Verhandlungstage an.