Gelsenkirchen.
Das Thema Ikea-Ansiedlung beschäftigt die Städte entlang der A 42 sehr intensiv in diesen Tagen. In Essen wird offen über den Verbleib des Unternehmens in der City-West debattiert. Die Schweden betrachten den Standort dort langfristig wohl als nicht überlebensfähig. Schwierige Parkplatzsituation, schlechte verkehrliche Anbindung, keine Expansionsmöglichkeiten.
In Herne hat der Möbelriese angefragt, in Castrop-Rauxel ebenfalls, sogar Bottrop, „anne B 224“, ist offenbar im Gespräch. Genau dort, wo bereits Ostermann residiert, das dem Vernehmen nach einen solchen Frequenzbringer wie Ikea mit offenen Armen begrüßen würde. Frei nach dem Umsatz-Motto: Es bleibt für jeden was hängen.
Gelsenkirchen, sollten die Aussagen stimmen, die gegenüber der CDU-Ratsfraktion gemacht wurden, Gelsenkirchen, also, wäre eine erste Wahl. Und das aus gutem Grund: Die Fläche im Gewerbepark Schalke-Nord ist sehr groß. Sie liegt direkt an der A 42 und würde sogar eine eigene Auf- und Abfahrt bieten. Was also muss nun geschehen?
Zunächst einmal darf das Thema nicht komplett zerredet werden, um es konstruktiv vorantreiben zu können. Der städtischen Wirtschaftsförderung sollte das gelingen, was die CDU-Ratsfraktion ebenfalls gemeistert hat: einen Kontakt herzustellen. Sollte sich in den Gesprächen tatsächlich herausstellen, dass Ikea nicht nur Lippenbekenntnisse abliefert, um Städte gegeneinander auszuspielen, stünde einer ergebnisoffenen Verhandlung doch eher gar nichts im Wege.
Ob das so kommen wird, darauf dürfen wir nun gespannt warten. Der von allen gern herangezogene Gelsenkirchener Weg (der Gemeinsamkeit) müsste dafür die Basis bilden. Obwohl: Ein wenig komisch mutet es schon an, auch zwei Jahre später noch, dass beispielsweise der Vorsitzende des Wirtschaftsförderungsausschusses, Werner Wöll (CDU), noch nicht einmal etwas von der Ikea-Anfrage – geschweige denn von der Absage – wusste. Da darf man sich am Ende schon fragen, wie weit dieser Gelsenkirchener Weg dem eigenen Nutzen dient.