Gelsenkirchen.

Nachdem es in den letzten Jahren immer wieder kontroverse Diskussionen um die Geschichte der Künstlersiedlung Halfmannshof während des „Dritten Reiches“ gegeben hat, lädt die Stadt Gelsenkirchen nun zu einer Diskussion über das Thema „Künstler und Kunst im Nationalsozialismus“ ein.

Die findet als ganztägige Fachtagung am Freitag, 16. November, ab 10 Uhr im Wissenschaftspark statt. Bereits im letzten Jahr hatte das Institut für Stadtgeschichte eine historische Untersuchung über die Zeit auf dem Künstlerhof während des Naziterrors in Auftrag gegeben. Am Ende erschien das Buch „Geht Kunst nach Brot?“.

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Die Stadt will das Gespräch über die Historie suchen

In der Einladung zur Fachtagung heißt es: „Die Diskussion hat sich inzwischen eher unglücklich mit Auseinandersetzungen um Zukunftsperspektiven der Künstlersiedlung verbunden.“ Nun will die Stadt zum eigentlichen Thema zurückkehren und das Gespräch über die Historie suchen, Forschungsergebnisse einordnen und aus unterschiedlichen Perspektiven auf die Geschichte zurückblicken.

Das Institut für Stadtgeschichte konzipierte die Tagung. Zunächst wird Dr. Christian Fuhrmeister vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte Münster referieren über das grundsätzliche Thema „Kunst im Nationalsozialismus: Rezeptionsgeschichte, Forschungsstand, Perspektiven“.

Künstler des Nationalsozialismus unter verschiedenen Blickwinkeln

Dr. Holger Germann vom Gelsenkirchener Institut für Stadtgeschichte hält einen Vortrag über „Die Künstler auf dem Halfmannshof im Nationalsozialismus: Mitmachen und Instrumentalisierung“.

Der Kunsthistoriker Reinhard Buskies aus Recklinghausen informiert über „Zwei Halfmannshöfer: Josef Arens und Hubert Nietsch – Werkentwicklung und zeithistorischer Kontext“. Prof. Dr. Stefan Goch vom Institut für Stadtgeschichte wird sich dem Thema widmen: „Alternativen zum Mitmachen – Nichtangepasste Künstler aus Gelsenkirchen während des Nationalsozialismus“. Und Christoph Dorsz von der Folkwang Universität der Künste Essen beschreibt den „Blick nach 1945 auf die Kunst des Nationalsozialismus“.