Gelsenkirchen. Stolperstein-Patin Sabine Donat wuchs mit den Erzählungen ihrer Mutter über das Schicksal der jüdischen Familie Posner auf.
„Meine Mutter hat die Geschichte ihrer Freundin Lotte Zeit ihres Lebens berührt. Und ich habe immer im Hinterkopf gehabt: Wenn ich keine Angehörigen der Familie finden kann, um ihnen die beiden Fotos der Posners zu übergeben, dann will ich mit Stolpersteinen an ihr Schicksal erinnern.“
Sabine Donat (55) aus Montabaur kamen fast die Tränen, als sie das bei der Verlegung der drei von ihr und ihrem Mann gespendeten Gedenksteine an der Arminstraße 1 sagte.
Das Ehepaar Carl und Ella Posner wohnte mit seiner Tochter Lotte an der Arminstraße – bis die Familie Ende September 1939 zum Umzug in eines der so genannten Gelsenkirchener „Judenhäuser“ gezwungen wurde. An der Ringstraße 54 lebten die drei Posners gemeinsam mit jüdischen Leidensgenossen auf engstem Raum und unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Großmutter half mit Lebensmitteln
Am 27. Januar 1942 begann das letzte Leidenskapitel der Posners und anderer Betroffener: Sie wurden in das Ghetto Riga deportiert. Stolperstein-Patin Sabine Donat: „Meine Mutter musste miterleben, wie ihre Freundin Lotte deportiert wurde. Sie stand am Fenster ...“ Aus dem Nachlass der Posners habe ihre Mutter zwei Fotos gerettet, „das ist unser Familienschatz.“
Bis zum Tag der Deportation hatte Helene Jaschinski, die Großmutter von Sabine Donat, die Posners in ihrer Zwangsunterkunft mit Lebensmitteln unterstützt. Durch eine im Nebenhaus gelegene Schneiderei sei sie zu ihnen gelangt. Die Inhaberin der Werkstatt habe sich ihr Schweigen mit Lebensmitteln bezahlen lassen. „Wäre Oma erwischt worden – sie wäre im KZ gelandet“, so die Enkelin.
Familie wurde 1953 für tot erklärt
Nach Schilderungen von Holocaust-Überlebenden wurde Carl Posner von den Nazis vermutlich im Februar/März 1942 bei einer so genannten „Selektion“ ermordet. Ella und Lotte Posner wurden in das Konzentrationslager Stutthof verschleppt und dort im Dezember 1944 ermordet. Das Amtsgericht Gelsenkirchen hat die dreiköpfige Familie nach Informationen von Gelsenzentrum e.V. laut Beschluss vom 17. Januar 1953 für tot erklärt.
Dabei wurde auch der von den Nazis am 20. November 1938 für Carl Posner zwangsverordnete Vorname „Israel“ auf der Geburtsurkunde gelöscht
Der Stolperstein für Isidor Kahn wurde ersetzt
Der Künstler Gunter Demnig brachte am Montag dieser Woche den neuen Stolperstein für das NS-Opfer Isidor Kahn mit nach Gelsenkirchen. Mit der Erneuerung des Gehwegpflasters Im Lörenkamp war der dort im August 2011 verlegte Stolperstein verschwunden. Er wurde (WAZ berichtete) von der ausführenden Firma versehentlich mit dem Aushub entsorgt. Die Straßenbaufirma übernahm die Kosten für den neuen Stolperstein und setzte ihn jetzt an gleicher Stelle ein. Erinnert wird an den jüdischen Kaufmann Isidor Kahn, der Im Lörenkamp 2 wohnte, bevor er 1942 ins Ghetto Riga verschleppt und ermordet wurde.
„Meine Mutter hat die Geschichte ihrer Freundin Lotte Zeit ihres Lebens berührt. Und ich habe immer im Hinterkopf gehabt: Wenn ich keine Angehörigen der Familie finden kann, um ihnen die beiden Fotos der Posners zu übergeben, dann will ich mit Stolpersteinen an ihr Schicksal erinnern.“
Sabine Donat (55) aus Montabaur kamen fast die Tränen, als sie das bei der Verlegung der drei von ihr und ihrem Mann gespendeten Gedenksteine an der Arminstraße 1 sagte.
Das Ehepaar Carl und Ella Posner wohnte mit seiner Tochter Lotte an der Arminstraße – bis die Familie Ende September 1939 zum Umzug in eines der so genannten Gelsenkirchener „Judenhäuser“ gezwungen wurde. An der Ringstraße 54 lebten die drei Posners gemeinsam mit jüdischen Leidensgenossen auf engstem Raum und unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Großmutter half mit Lebensmitteln
Am 27. Januar 1942 begann das letzte Leidenskapitel der Posners und anderer Betroffener: Sie wurden in das Ghetto Riga deportiert. Stolperstein-Patin Sabine Donat: „Meine Mutter musste miterleben, wie ihre Freundin Lotte deportiert wurde. Sie stand am Fenster ...“ Aus dem Nachlass der Posners habe ihre Mutter zwei Fotos gerettet, „das ist unser Familienschatz.“
Bis zum Tag der Deportation hatte Helene Jaschinski, die Großmutter von Sabine Donat, die Posners in ihrer Zwangsunterkunft mit Lebensmitteln unterstützt. Durch eine im Nebenhaus gelegene Schneiderei sei sie zu ihnen gelangt. Die Inhaberin der Werkstatt habe sich ihr Schweigen mit Lebensmitteln bezahlen lassen. „Wäre Oma erwischt worden – sie wäre im KZ gelandet“, so die Enkelin.
Familie wurde 1953 für tot erklärt
Nach Schilderungen von Holocaust-Überlebenden wurde Carl Posner von den Nazis vermutlich im Februar/März 1942 bei einer so genannten „Selektion“ ermordet. Ella und Lotte Posner wurden in das Konzentrationslager Stutthof verschleppt und dort im Dezember 1944 ermordet. Das Amtsgericht Gelsenkirchen hat die dreiköpfige Familie nach Informationen von Gelsenzentrum e.V. laut Beschluss vom 17. Januar 1953 für tot erklärt.
Dabei wurde auch der von den Nazis am 20. November 1938 für Carl Posner zwangsverordnete Vorname „Israel“ auf der Geburtsurkunde gelöscht
Der Stolperstein für Isidor Kahn wurde ersetzt
Der Künstler Gunter Demnig brachte am Montag dieser Woche den neuen Stolperstein für das NS-Opfer Isidor Kahn mit nach Gelsenkirchen. Mit der Erneuerung des Gehwegpflasters Im Lörenkamp war der dort im August 2011 verlegte Stolperstein verschwunden. Er wurde (WAZ berichtete) von der ausführenden Firma versehentlich mit dem Aushub entsorgt. Die Straßenbaufirma übernahm die Kosten für den neuen Stolperstein und setzte ihn jetzt an gleicher Stelle ein. Erinnert wird an den jüdischen Kaufmann Isidor Kahn, der Im Lörenkamp 2 wohnte, bevor er 1942 ins Ghetto Riga verschleppt und ermordet wurde.