Gelsenkirchen.

„Es ist schön, aus Nichts etwas zu machen“, strahlt Rolf Wagemann beim Gang durch die gut besuchte Kellerbar im Maritim-Hotel. Zur neuen Ausgabe seiner erfolgreichen Veranstaltungsreihe „Hot House Jazz Club“ spielte am Samstagabend die niederländische Charlestown Jazzband auf.

„Nichts“ sind in dem Fall alte Filmdosen, die der Gelsenkirchener „Jazzpapst“ in Heimarbeit mit Reis gefüllt hatte und als Mitmachinstrument zigfach im Publikum verteilte.

Wurzeln im traditionellen Jazz

Eifrig machten die Musikfans dann auch von den Rasseln gebrauch. Die sieben Musiker aus dem Nachbarland sorgten für jede Menge Bewegungsdrang. „Die Jungs haben ihre Wurzeln im traditionellen Jazz“, beschreibt Wagemann die musikalische Marschrichtung des Abends. Aber auch Swing und Blues-Stücke hatte die Band, die bereits seit stolzen 42 Jahren zusammen spielt, im Gepäck. Bereits zum zweiten mal ist die Charlestown Jazzband in Gelsenkirchen zu Gast. „Bei den Jazztagen vor zwei Jahren kamen sie beim Publikum schon sehr gut an“, sagt Wagemann. Auch beim „Internationalen Jazzfestival“, das der Musikpromoter in jedem Jahr auf Mallorca durchführt, stand die Band aus Nijmwegen auf der Bühne. Mit kleinen Späßen zwischen jedem Stück hielten die Musiker ihr Publikum auf trab. Einen besonderen Gruß richtet Sänger und Trompeter Jan Dokter an die Schalker Fans, die nach dem Sieg im Maritim übernachteten und ebenfalls in die Kellerbar kamen. Bis weit nach Mitternacht zeigte die Band ihr Können.

Die Planungen für Wagemanns nächste Streiche laufen auf Hochtouren. Das Programm für die vierte Gelsenkirchener Musiknacht mit acht Bands in acht Kneipen am Freitag, 9. November steht. Und im Jahr des 50. Geburtstages der Beatles hat sich Wagemann etwas Besonderes einfallen lassen. Die aus Funk und Fernsehen bekannte Revivalband „The Barons“ spielt am 3. November in der Gaststätte Antonius. „Die klingen wie das Original, waschechte Profis“, verspricht Wagemann.