Gelsenkirchen..
Drei Tage, zwölf Bühnen und ein Vierteljahrhundert Musikgeschichte: Die „Gelsenkirchener Jazztage“ feiern am kommenden Wochenende ihre 25. Ausgabe, mit viel Musik mitten in der Altstadt.
25 Jahre, das ist ein Jubiläum, auf das Organisator Rolf Wagemann zu Recht stolz ist. „Als ich 1987 auf die Stadtspitze zugegangen bin, mit der Idee, hier in Gelsenkirchen ein Jazzfestival auszurichten, waren Oberbürgermeister, Oberstadtdirektor und Kulturdezernent zwar sofort dafür. Aber es galt auch, viele Hürden zu überwinden“, sagt er.
Im September 1988 ging es los
„Zur ersten Ortsbegehung kamen gleich 70 Leute, von der Feuerwehr bis zur Polizei. Und jeder hatte eigene Einwände. Wir haben das aber trotzdem durchgezogen, und es hat alles gut geklappt. Damals hätte es natürlich noch niemand für möglich gehalten, dass dieses Festival einmal 25 Jahre alt wird in dieser Stadt“, erklärt „Jazz-Rolf“, wie Wagemann in der Szene genannt wird, lachend.
Im September 1988 ging sein Traum vom eigenen Jazzfestival in Erfüllung: 200 Musiker aus vier Nationen reisten an, unter ihnen illustre Bands wie die „Crescent City Jazzband“, „Pubes Spass Band“, „The Jolly Jazz Orchestra“ und die „Climax Jazzband“. Bei der Premiere spielte auch die Kölner „Cologne Dixieland Company“ (CDC) auf, die nun, bei der 25. Auflage des Festivals, erneut dabei sein wird.
„Ich war damals im Vorfeld mit einem Koffer hausieren gegangen, um Geld zu sammeln für das Festival“, erinnert sich Rolf Wagemann und zeigt den mit bunten Aufklebern versehenen Koffer von damals. Inzwischen hat er einen festen Sponsorenstamm und weiß die Stadt auf seiner Seite. „Ohne Sponsoren geht sowas einfach nicht. Und auch die Hilfe des Kulturreferates und des Stadtmarketings ist unerlässlich“, erklärt Wagemann.
Chris Barber als Highlight
Rund 75.000 Euro kostet die Jubiläumsausgabe der Gelsenkirchener Jazztage, für die 320 Musiker aus Kuba, Holland, England, Schweden, den USA und Deutschland gebucht wurden. Unter ihnen Neulinge und alte Hasen. „Das absolute Highlight ist natürlich der Auftritt von Chris Barber und seiner Band am 31. August während der großen Jazz-Gala im Maritim“, schwärmt der „Jazz-Papst“, der seit 1995 Ehrenbürger der Stadt New Orleans ist. Auch die britische Band Rod Mason und die niederländische May-Day Brassband werden dann mit von der Partie sein. Der Eintritt zur Gala kostet 25 Euro, alle anderen Veranstaltungen finden kostenfrei und draußen (oder im Hot House Jazz Club des Maritim) statt.
„Die Jazztage sind natürlich kein reines Jazz-Festival mehr wie vor 25 Jahren“, erklärt der Veranstalter dann: „Denn dafür gibt es einfach kein Publikum mehr. Die alten Jazzer sind inzwischen ausgestorben, und der Nachwuchs fehlt. Deshalb haben wir seit Jahren auch andere Musikrichtungen im Programm – wie Oldies, Country und Blues. Und fahren damit sehr gut.“
Übrigens: Die 26. Jazztage sind schon in Planung. . .
Die 25. Auflage der Gelsenkirchener Jazztage startet am Freitag, 31. August.
Bis zum Sonntag, 2. September, gibt es dann auf zehn Bühnen entlang der Bahnhofstraße zwischen Hauptbahnhof und Vattmannstraße volles Programm.
Die „Ballroom Rockets“ sind ebenso mit dabei wie „The Swamp“ und die „Lamarotte-Brassband“.
Ganz neu im Programm sind die „Blues Brothers“ (NL) und ein Gospelkonzert, das am 2. September ab 15 Uhr in der Propsteikirche St. Augustinus stattfindet.
Das komplette Programm ist zu finden auf www.gelsenkirchen.de.