Gelsenkirchen.

Um Gerüchten vorzubeugen: Die wirtschaftliche Lage der Stadtmarketing Gesellschaft (SMG) ist desaströs, aufgelöst aber ist sie keinesfalls. Sie kämpft um ihr Überleben, wie dargestellt, doch trotz aller Widrigkeiten rechnet die SMG am Ende dieses Jahres im wirtschaftlichen Ergebnis mit einer schwarzen Null.

Markus Schwardtmann und Wilhelm Weßels, die beiden nebenamtliche Geschäftsführer, organisieren den Mangel nach Kräften. Eine weitere Chance könnte das Ergebnis des Rechtsgutachtens werden, falls sich über diesen Weg herausstellen sollte, dass die Ende 2011 ausgeschiedene Geschäftsführung unter Wolfgang Lalakakis für das Minus in Höhe von über 200.000 Euro haftbar gemacht werden könnte. Damit soll – wie berichtet – in diesen Tagen eine Kanzlei beauftragt werden.

Erstmaliges Bühnenprogramm

Aktuell hat die SMG es trotz der Geldnot geschafft, für den kommenden Weihnachtsmarkt in der Altstadt erstmals ein Bühnenprogramm zu organisieren, dessen Inhalte noch vorgestellt werden sollen. Eine weitere Maßnahme war die Kampagne „Volles Programm“, die seit Januar 2012 in Gelsenkirchen und dem Ruhrgebiet für den Besuch einer der zahlreichen Veranstaltungen, Festivals und Feste wirbt. „Dazu wurden in den Nachbarstädten rund 1500 Plakatflächen gemietet“, sagt Markus Schwardtmann. Flankiert würde diese Aktion durch einen ständig aktualisierten Internetauftritt, durch Anzeigenwerbung in Zeitungen und Magazinen.

Auch an der Uni war die SMG unterwegs: Auf dem Erstsemestertag der Westfälischen Hochschule hat sie rund 800 neue Studierende mit Informationen über Gelsenkirchen versorgt. Was nicht ganz einfach war: Zum Jahresbeginn 2012 war der Broschürenbestand der Gesellschaft in weiten Teilen vergriffen oder veraltet. Das Angebot wurde überarbeitet und an das gesamtstädtische Erscheinungsbild angepasst. In Neuauflagen sind etwa die Publikationen „Gelsenkirchen entdecken“, „Zahlen, Daten, Fakten“ sowie ein Hotelführer erschienen.

Ein echter Renner seien die Stadtrundfahrten, sagt Schwardtmann. Viele Grundschulklassen und Gruppen aus dem Bereich offener Ganztag hätten die vierstündigen Touren durch Gelsenkirchen gebucht. Wilhelm Weßels weiß, „dass die Teilnehmerzahl hier im mittleren vierstelligen Bereich liegt und damit deutlich über den Vorjahreszahlen“.