Gelsenkirchen.

Gleich zwei Anlässe machten das Sommerfest des St. Vinzenz-Hauses am Samstag zu einem ganz besonderen Tag. Zum einen sind die Umbauarbeiten und die Erweiterung im Haus fast abgeschlossen. Zum anderen feierte die Pflege- und Betreuungseinrichtung einen besonderen Geburtstag.

Bereits seit einem Vierteljahrhundert bietet das St. Vinzenz-Haus pflegebedürftigen Menschen die Möglichkeit, ihren Lebensabend in Geborgenheit zu verbringen. „Am 24. Mai 1987 weihte die Propsteigemeinde St. Augustinus das St. Vinzenz-Haus ein“, erinnerte sich Ansgar Suttmeyer, Betriebsleiter der Pflege- und Betreuungseinrichtung und begrüßte die rund 500 Besucher des Sommerfestes.

Kreuze in neuen Zimmern gesegnet

Los ging die Feier mit einer heiligen Messe von Propst Manfred Paas im Garten des St. Vinzenz-Hauses, die vom Propsteichor St. Augustinus mitgestaltet wurde. Während der Messe segnete Propst Paas die Kreuze, die in den neuen Zimmern des Hauses aufgehängt werden. Nach der Segnung hatten die Besucher die Möglichkeit, die neuen Räumlichkeiten zu besichtigen. Denn das Sommerfest diente auch dazu, den Menschen einen Einblick in das Leben im St. Vinzenz-Haus zu geben und sie über Angebote zu informieren.

Individuelle Bedürfnisse

Der Soziale Dienst führte zum Beispiel Anwendungen im Bereich „Therapeutic Touch“ vor. „Die Leute sind sehr interessiert. Einige haben sich das Haus auch für sich selbst angeschaut“, erzählt Veronika Fritzsche, stellvertretende Pflegedienstleitung und sie weiß: „Viele können sich zuerst nicht vorstellen, dass ihre Angehörigen oder sogar sie selbst einmal in eine Pflegeeinrichtung ziehen.“ Eine Besichtigung könne die Hemmung nehmen.

„Unser Haus ist so aufgebaut, dass auf die individuellen Bedürfnisse jedes Bewohners eingegangen wird“, sagt die Leiterin der Einrichtung Silke Capani. In einem Wohnbereich sind die Bewohner mit einer hohen Pflegestufe untergebracht, in einem anderen Bereich leben die Senioren selbstständiger. „Das hat dann eher Hotelcharakter“, erklärt Silke Capani.

Änne Rogalla wohnt seit sieben Jahren im St. Vinzenz-Haus und weiß genau, wie sehr sich die Einrichtung in den vergangenen eineinhalb Jahren verändert hat. „Seit dem Umbau ist es noch schöner geworden. Es ist alles viel heller und offener“, betont sie. Besonders die neuen Bewegungsmelder gefallen der 86-Jährigen. Generell fühlt sich die Seniorin sehr wohl im St. Vinzenz-Haus. „Ob Singnachmittage, Dia-Shows oder Feste wie heute, es ist immer etwas los“, freut sie sich.

Während sich Änne Rogalla und ihre Freundinnen beim Sommerfest Kaffee und Kuchen schmecken ließen, sangen Kinder aus dem benachbarten Kindergarten St. Martin Lieder. Später zeigten Frauen der Josefinengruppe der Propstei St. Augustinus und der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) Neustadt Squaredance-Darbietungen.

Treffpunkt der Generationen

Zum Abschluss des Festes rockte dann die Band „Hey Jo“ der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung St. Josef die Bühne. „Wir freuen uns sehr, dass bei solchen Veranstaltungen alle Generationen zusammen kommen“, sagt Ute Kwasnitza, die Sprecherin von St. Augustinus.