Gelsenkirchen. . Ein 42-jähriger Mann ist bei einer Schlägerei zwischen zwei libanesischen Clans in der Gelsenkirchener Altstadt am Kopf verletzt worden. Nur eine halbe Stunde nach der ersten Auseinandersetzung trafen sich die Familien wieder. Für die Polizei ist der zweite Vorfall binnen einer Woche kein Anlass zur Besorgnis.
Die Serie der Auseinandersetzungen zwischen libanesischen Großfamilien im Ruhrgebiet reißt nicht ab: Am Montagabend wurde ein 42-jähriger Mann bei einer Schlägerei mit rund 20 Beteiligten auf der Hiberniastraße in der Altstadt am Kopf verletzt - vermutlich durch einen Schlag mit einem Stock, sagt Konrad Kordts von der Gelsenkirchener Polizei. Er betont, dass der aktuelle Vorfall „in keinem Zusammenhang“ mit der Auseinandersetzung zwischen zwei Familien in der vergangenen Woche in Ückendorf steht.
Das 42-jährige Opfer der Schlägerei vom Montagabend kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Mit Platzverweisen befriedete die Polizei die Lage. Doch die Ruhe währte nur kurz. Gerade eine halbe Stunde nach der ersten Schlägerei gerieten beide Parteien am Stallbergshof in der Feldmark erneut aneinander - diesmal mit etwas weniger Beteiligten.
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Die Polizei verhinderte eine erneute gewalttätige Auseinandersetzung. Einer der Anwesenden wirkte zudem deeskalierend auf seine Landsleute ein. Bei der Überprüfung der Gruppe fiel den Beamten ein 32-Jähriger auf, gegen den ein Haftbefehl vorlag. Außerdem war der Mann mit einem Auto gekommen, obwohl ihm sein Führerschein entzogen worden ist. Nach Zahlung einer Geldstrafe durfte der 32-Jährige die Wache wieder verlassen.
Polizei Gelsenkirchen bleibt gelassen
Über die Hintergründe der Schlägerei vom Montagabend kann die Polizei wie so oft in diesen Fällen nur spekulieren, weil die Beteiligten gegenüber den Beamten in der Regel schweigen beziehungsweise sich gegenseitig beschuldigen. Es dürfte um Familienstreitigkeiten gehen. Die Auseinandersetzungen in Gelsenkirchen hätten allerdings „nicht ansatzweise die Dimensionen wie in Essen“, sagt Konrad Kordts von der Polizei.
In der Nachbarstadt hatte es in den letzten Wochen teils sehr gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen libanesischen Clans gegeben. Anfang August wurde ein Mann in Essen-Altendorf gar lebensgefährlich verletzt. Dagegen sei der zweite Fall in Gelsenkirchen binnen einer Woche „reiner Zufall“, so Kordts. Zwischen den jeweils beteiligten Familien gebe es keine Verbindungen. Die Gelsenkirchener Polizei gibt sich in dieser Causa betont gelassen. Die Devise sei „abwarten und beobachten“.