Gelsenkirchen. Der Jagdverein „Hegering Gelsenkirchen Alt“ lud zum Jagdhorn-Bläsertreffen in den Stadtgarten. Die Premiere mit 140 Musikern aus zwölf Vereinen brachte waidmännische Stimmung in den Park.

Was im Kulturhauptstadtjahr 2010 mit einer fixen Idee anfing, soll schon bald zur Tradition werden. Das Bläsercorps des Hegering Gelsenkirchen Alt lud am Samstag zum ersten Gelsenkirchener Jagdhorn-Bläsertreffen in den Stadtgarten ein. 140 Bläser kamen mit ihren Instrumenten zum Musikpavillon.

So mancher Spaziergänger, der den sonnigen Samstagmorgen im Park nutzte, staunte nicht schlecht beim Anblick des regen Treibens. Schon von Weitem waren die waidmännischen Klänge der Bläserinnen und Bläser – übrigens gar nicht alle Jäger – zu hören. Stilecht in Jagdtrachten hatten sich zwölf Bläsergruppen aus dem Ruhrgebiet und Umgebung vor dem Musikpavillon in Reih und Glied versammelt. Unter der musikalischen Leitung von Rainer Laubis stellten sie synchron den Ablauf einer Jagd mit ihren Instrumenten nach.

Unterhaltende Stücke

Umrahmt von den entsprechenden Jagdsignalen erläuterte Laubis den Zuhörern das Prozedere in Gedichtform bis hin zum bekannten „Der Fuchs ist tot“. Danach präsentierten die Corps einzeln ihr Können auf der Bühne. Besonders viel Applaus erhielten neben den Lokalmatadoren vom Hegering Gelsenkirchen Alt und dem Bläsercorps Schloss Horst die Nachwuchsbläser des Hegering Heiden. Die Kinder und Jugendlichen gaben neben Jagdsignalen auch unterhaltende Stücke wie „Kein schöner Land“ oder geistliche Musik wie „Lobet den Herrn“ zum Besten.

Vom Signal- zum Musikinstrument

Auch die anderen Gruppen hatten konzertante Stücke im Gepäck: Gassenhauer wie „Der Jäger aus Kurpfalz“, „Das große Halali“ oder dem „Jägerchor“ aus der Oper „Der Freischütz“ bewegten das Publikum zum Mitklatschen. Vom reinen Signalgeber haben sich die Hörner heute zu Musikinstrumenten entwickelt. „Früher haben sich die Jäger mit dem Horn nach einem Schuss erkennbar gemacht, um sich von Wilderern abzugrenzen“, erläutert Friedhelm Rikowski, Sprecher des Hegering Gelsenkirchen Alt, den Ursprung. Mit dem Horn erweisen die Grünröcke erlegtem Wild auch die letzte Ehre. Noch heute werden die Hörner eingesetzt, um den Verlauf einer Jagd von Anfang bis Ende akustisch aufzuzeigen.

Mittlerweile gehören die Bläsergruppen fest zur Brauchtumspflege der Jagdvereine. 2010 kamen die Bläser bereits zu einem großen Treffen am Mechtenberg zusammen. „Das war aber nicht Gelsenkirchener Stadtgebiet“, so Friedhelm Rikowski über die RUHR.2010-Veranstaltung. Das Konzert wurde jedoch so gut angenommen, dass schnell der Wunsch nach einer Wiederholung aufkam. Rikowski: „Jetzt werden wir den Tag alle zwei Jahre hier im Stadtgarten veranstalten.“