Thomas Godoj begeistert beim Sommerfest auf Schloss Berge in Gelsenkirchen
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Gelsenkirchen. . Besucher, Schausteller, Musiker und Mitarbeiter trotzten den enormen Temperaturen. Tagsüber herrschte gähnende Leere, abends lockte das Bühnenprogramm die Gäste zum Sommerfest. Olaf Henning und Thomas Godoj begeisterten ihre Fans.
Die sengende Hitze bestimmt das Bild und die Gespräche rund um das traditionelle Fest. Vor einem Monat fiel die dreitägige Sause dem Regen zum Opfer, nun schauten die meisten Schausteller wegen der Hitze in die Röhre. Aber: Not macht erfinderisch: Siegfried Palesch schützt sich mit einem Regenschirm in der einen Hand vor der Sonne, mit der anderen regelt er den Verkehr. Alle zehn Minuten wechselt er sich mit einem Kollegen ab und geht in den Schatten. Das Fahrgeschäft „Jump Street“ lockte sein Publikum mit einer Gratisdusche. Der Betreiber hatte spontan einen Rasensprenger vor die Gondel montiert.
Eis statt Backfisch oder Grillschinken
Peter Schmalhaus hat die Kühltechnik seines Eiswagens im Vorfeld warten lassen. „Das kostet zwar viel Geld, ein Ausfall an so einem Tag wäre aber weitaus teurer.“ Das seit Jahrzehnten beliebte Sahneeis ist im Vergleich zu Backfisch, Grillschinken und Konsorten ein Verkaufsschlager. „Obwohl es natürlich kein Kirmeswetter ist“, so Schmalhaus, der den Generationenbetrieb seit 26 Jahren leitet. Auch die Besucher sorgten vor. „Wir haben eine Flasche selbstgemachte Zitronenlimo dabei“, verrät Edmund Friebe. „Bei dem Wetter genau das Richtige und nicht so süß.“ Warum der Rentner mit seiner Partnerin überhaupt bei der Hitze zum Sommerfest kommt? „Schloss Berge hat einfach Tradition. Einmal muss man drüber gehen, egal bei welchem Wetter.“
Alkohol macht schneller Probleme
Friebe kennt das Fest seit dem ersten Tag. „Es war oft heiß, aber nie so extrem.“ Trotz der unmenschlichen Bedingungen ist es bei der Johanniter Unfallhilfe ruhig. „Bei dem Wetter reicht manchmal schon ein Bier und die Leute bekommen Probleme“, berichtet Einsatzleiter Carsten Otto. Mit zwölf Mitarbeitern ist der Sanitätsdienst präsent, abends kommen zehn weitere Sanitäter dazu.
Sommersause am Schloss
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Für die Musikfans war die hoch gebaute Bühne tagsüber ein Segen. Beim Auftritt von Detlev „Magic“ Lauster, dem singenden Bergmann, tummelten sich am Samstag etwa 200 Besucher im kleinen Fleckchen Schatten. „Ich hätte nicht gedacht, dass bei der Hitze so viele kommen“, staunte Rocksänger Thomas Godoj am Samstagabend. Die Massen vergangener Jahre konnte aber auch der Recklinghäuser nicht locken. Die tapferen und textsicheren, meist jungen und weiblichen Fans belohnte der 34-Jährige mit einer 90-minütigen Show, danach stieg das traditionelle Höhenfeuerwerk. Richtig voll vor der Bühne war es nur beim Auftritt von Lokalmatador Olaf Hennig am kühleren Freitagabend. Am Familiensonntag kletterte das Thermometer noch einmal. So viel Grün hat man von der Wiese beim Sommerfest Schloss Berge wohl noch nie gesehen . . .
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