Gelsenkirchen. WAZ-Leser blicken bei einem Besuch in der Hauptstelle der Sparkasse Gelsenkirchen hinter die Kulissen. Gäste sind vor allem vom Kundentresor beeindruckt.

Tonnenschwer, viele Zentimeter dick und aus massivem Stahl ist die Pforte, die sich für einige gespannte WAZ-Leser am Donnerstagnachmittag öffnete. Die Sparkassenzentrale in der Innenstadt hatte eingeladen und ermöglichte den Besuchern einen Blick hinter, unter und sogar über die Kulissen.

In eine Bank muss jeder, immer wieder. Aber über die Schalterhalle kommen die meisten nicht hinaus. „Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so viel zu entdecken gibt“, sagte Manfred Lorenz. Sparkassen-Bereichsleiter Frank Krallmann und seine Kollegen hatten sich für den Besuch ein umfangreiches Programm samt langem Rundgang einfallen lassen, der – noch ganz unspektakulär – an der Kundeninformation begann. „Wenn es ihnen gut geht, geht es der Sparkasse auch gut“, begrüßte Frank Krallmann seine Gäste, „wir arbeiten mit dem Geld der Kunden aus Gelsenkirchen und geben es wieder an Gelsenkirchener aus. Wir handeln lokal“, so Krallmann.

Stammbücher und Schmuck

Nicht schlecht staunte die Runde, als der Bereichsleiter einige Zahlen aus dem Ärmel zog. „860 Mitarbeiter kümmern sich in 31 Geschäftsstellen in der Stadt um rund 150.000 Kunden nur in Gelsenkirchen. Dazu haben wir 10 SB-Stationen eingerichtet, zum Beispiel in Krankenhäusern, damit sie immer an ihr Geld kommen.“ Und mit dem Staunen sollte es da an diesem Nachmittag noch nicht vorbei sein.

Andreas Klocke, Leiter des Kundencenters in der Hauptstelle, führte die Gruppe in den Kundentresor. „Jeder unserer Kunden kann mit seiner EC-Karte Zutritt bekommen, wenn er bei uns beantragt wurde“, so Klocke. Und im Untergeschoss der Sparkasse wartete sie dann, die wohl sicherste, aber für die WAZ-Leser geöffnete Pforte. 3400 Schließfächer in verschiedenen Größen. „Kunden lagern hier Stammbücher und Geburtsurkunden, manche auch Schmuck für die Zeit, die sie im Urlaub sind“, so Klocke, der auch noch eine kleine Geschichte aus dem Nähkästchen parat hatte: „2002 lagerte hier für einige Zeit der leicht ramponierte DFB-Pokal. Und natürlich hätten wir auch für den Champions League-Pokal noch ein Plätzchen frei.“

Geld im Kellerraum gut geschützt

Der Weg aus dem Keller führte erneut in ein Untergeschoss. Diesmal in die Hauptkasse, wo, hinter dickem Panzerglas und unzähligen Sicherheitsschleusen Hauptkassierer Bernd Bojarski die Geldströme der Sparkasse am wohl sichersten Arbeitsplatz Gelsenkirchens koordiniert. „Wertvolles muss eben eingeschlossen werden“, flachste Bojarski.

„Der Besuch hat mich sehr beruhigt. Ich weiß jetzt, dass mein Geld hier sehr sicher ist“, sagte Waltraud Abstiens und ihre Freundin Margret Stenns beeindruckte vor allem die Kompetenz ihrer Gesprächspartner. „Wir hatten auch Fragen zur aktuellen Situation des Euro. Ich habe fast den Eindruck gewonnen, dass hier mehr Fachleute sind als in der Regierung.“

Und auch Helmut Mrowka, der zu der rund zweieinhalbstündigen Tour noch einige Fragen für Vorstandsmitglied Stephanie Olbering-Weihs aufgespart hatte, war begeistert. „Gut zu wissen, dass Geld und Mitarbeiter hier jederzeit gut geschützt sind, denn jetzt ist die Pforte ja wieder zu“, so Mrowka.