Gelsenkirchen.
Der Fortschritt in der Kinowelt wird mit dem Umbau auf digitale Projektoren im „Apollo Cinema“ in der kommenden Woche für Gelsenkirchen abgeschlossen sein. Alle zwölf Leinwände werden dann mit doppelter High Definition (HD) Auflösung bespielt.
Dadurch „wird Kino zum echten Erlebnis“, verspricht der Betriebsleiter der Schauburg und des Apollo Cinema, Ralf Kolecki (50). „Das Bild ist doppelt so gut wie bei einem gewöhnlichen HD-Fernseher.“
Neue Technik spart viel Geld
Der Betreiber beider Kinos, Michael Meier, habe sich „aus Qualitätsgründen“ für Projektoren eines namhaften Herstellers aus Japan entschieden. Vor drei Jahren, im Juli 2009, wurde der erste Digitalprojektor Deutschlands dieser Firma im Apollo Cinema eingebaut. Seitdem erobert die digitale Technik den Kinoalltag.
Die Kosten belaufen sich bei den zwölf Leinwänden von Apollo und Schauburg auf etwa 500.000 Euro. Aber diese Investition lohnt sich angesichts der immer mehr aufkommenden 3D-Filme. Auch der Anspruch der Kunden ist mit den Jahren gestiegen. „Der Unterschied ist überdeutlich“, sagt Kolecki. „Das Bild ist nicht nur viel schärfer, es gibt auch keine störenden Streifen oder Verkörnungen mehr.“
Filme kommen jetzt auf Festplatte ins Kino
Die Filme werden nun nicht mehr auf „Rollen, unterteilt in Akte“ angeliefert, sondern kommen auf einer Festplatte im Kino an. Das spart den Verleihern viel Geld ein.
Raubkopieren lässt sich der Film aber dennoch nicht. „Ausgeschlossen“, erklärt Kolecki, „die Filme werden noch durch einen Code gesichert, den wir separat ordern müssen. Dieser passt dann nur zum jeweiligen Film auf einem bestimmten Projektor.“ Die Filmdateien seien außerdem viel zu groß. „Alleine der neue Batman-Film hat etwa 380 Gigabyte.“
Auch das Arbeiten für Filmvorführer Frank Henning (57) wird jetzt leichter. Er kann alle neun Säle des Apollo Theaters von einem Computer aus steuern. „Mir wird dennoch was fehlen“, sagt der Mann, der den Beruf des Vorführers noch gelernt hat. Das Digitale findet er trotzdem interessant.
Vorstellung heißt jetzt „Show“
Die Wartung der Projektoren beschränkt sich auf ein Minimum. Per Fernwartung kann sich ein Techniker jederzeit einloggen und Fehler beheben.
Auch Live-Übertragungen von Konzerten oder aus Opernhäusern stellen jetzt kein Problem mehr dar. Deswegen heißt eine klassische Vorstellung im Kino ab heute auch „Show“.
Das einzige, was sich die Kinobetreiber noch überlegen müssen ist, dem Kunden zu erklären, was er da eigentlich genau sieht. Denn wer versteht schon folgende Aussage: „Sie sehen den Film nun in doppelter HD-Auflösung mit 4K und 60 Frames in Triple Flash 3D“?