Gelsenkirchen. . Die fünfte Auflage der Bismarcker Rocktage war ein Erfolg. Mehr Publikum als sonst.
Spätestens als Kryptonite den energiegeladenen Song „Joker And The Thief“ von der Band Wolfmother anstimmen, kommt Bewegung ins Publikum vor der Bühne. Für die meisten reicht Kopfnicken da nicht mehr aus, der Körper will bewegt werden. Also wird die Mähne geschüttelt und das Tanzbein geschüttelt. Und wer es ruppig mag, legt sich beim Pogotanzen ins Zeug. Insgesamt 30 Bands boten während der Bismarcker Rocktage wieder reichlich Gelegenheit dazu. Auf zwei Bühnen spielten die Musiker an drei Tagen – von Freitag bis Sonntag – Rock, Pop, Metal und anderes. Und das beste daran: das Festival war wie gewohnt umsonst.
Geändertes Konzept
In den vergangenen Jahren krankten die von der Interessengemeinschaft kulturschaffender Musiker Gelsenkirchen (IKM) veranstalteten Rocktage bisweilen an viel zu wenig Zulauf – unverdient, denn die Bands können sich in der Regel allesamt hören lassen. „Gestern habe ich das erste Mal erlebt, dass der Platz richtig voll war“, sagte die Vorsitzende Kery Felske am Samstagnachmittag, als das Trio Chaos In The Order krankheitsbedingt als Duo an den Start ging und den zweiten Tag der Bismarcker Rocktage einläutete.
Da war der Zulauf noch schwach: keine 50 Zuschauer tummelten sich da auf dem Platz zwischen Consol-Theater und Musikprobenzentrum. Abends sah es da schon ganz anders aus. Etwa 300 Gäste ließen sich da von den Bands beschallen.
Consol4 Festival 2011
Kery Felske führt das auf die gesteigerte Internetpräsenz zurück: „Das hat viele neue Gäste gebracht. Wir haben auch ganz viel über Facebook gemacht.“ Auch über diverse andere Online-Kanäle habe die Veranstaltung sich herumgesprochen. Weil Chaos In The Order nur zu zweit waren, spielten sie zur Einstimmung ein „kleines Unplugged-Programm“.
Neu war in diesem Jahr auch die Vermischung unterschiedlicher Musikstile an den einzelnen Tagen. „Sonst war freitags immer Metal angesagt, samstags generationsübergreifender Rock und sonntags eher Ruhiges“, sagte Kery Felske. Als man erkannt habe, dass das Publikum stets gemischt blieb – unabhängig von der Musik auf der Bühne – habe man das Konzept über den Haufen geworfen. „Das hat sich am Freitag schon bewährt“, so Felske.
Haupt- und Nebenbühne
Auf der Hauptbühne spielten am Freitag die Bands Serenade, Selectamood, Gravitiy Rail, Afterdrunk und Soon, am Samstag Chaos In The Order, Why Amnesia, Guerilla Tree, S.T.A.R., Kryptonite, Tri State Corner und Invertigo. Spielmann Michel und Kumpanei, Wornout Feat. Chris & Kery, Ben Fortune, One, Frequenz Rock und Serenity Gray. Während der Umbaupausen spielten auf der Nebenbühne verschiedene Bands ein „Best Of 103-Bluebox“. Auch Kery Felske selbst stand mit Chris P. Seibel als Chris & Kery auf der Nebenbühne. Sie eröffneten ihr kleines Programm mit einer folkigen Version von „Black Magic Woman“. Da durfte vor der Bühne auch gekuschelt werden.