Gelsenkirchen. . Der Evangelische Seniorenstift an der Husemannstraße bekommt in den nächsten Wochen einen Demenzgarten, der sich an den Bedürfnissen an Demenz erkrankter Bewohner orientiert und zudem auch als Mehrgenerationengarten geeignet ist.

Der Gartengestaltung wurde in Senioreneinrichtungen in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit zuteil. Auch im Evangelischen Seniorenstift an der Husemannstraße ist man sich der Bedeutung der Natur für seine Bewohner bewusst. Deshalb entsteht in den kommenden Monaten ein Demenzgarten auf der Außenfläche der Einrichtung.

Ein an Demenz erkrankter Mensch muss sich ständig mit neuen Gedanken, Problemen, Empfindungen, Gefühlen und Sinneseindrücken auseinandersetzen“, erklärt Einrichtungsleiter Michael Wiesehahn. „Durch eine adäquate Gestaltung der Außenanlage kann dieses Problem gemildert und das Wohlbefinden verbessert werden.“ Durch eine ganz spezielle Gestaltung werde dem Bewohner ein Fluss der Erinnerungen ermöglicht.

Im direkten Anschluss des Zuganges öffnet sich eine großzügige Terrasse in Kreisform. Daran angegliedert sollen Hochbeete entstehen, um Duftpflanzen und Kräuter in den Kontaktbereich der Senioren zu heben. Saisonal wechselnde Blüten und Gerüche wirken hier auf die Sinne ein. „Die Pflanzen können eine Brücke zu bestimmten Erfahrungen schaffen“, sagt Wiesehahn. „So können sich die Bewohner an bestimmten Pflanzen orientieren und den verschiedenen Jahreszeiten zuordnen.“ Rosen- und Heudüfte sollen die Sinne weiter anregen.

Wasser ist ein wichtiges Element

Um einen Teich herum schlängelt sich der wassergebundene Weg über die organisch modellierten Hügelflächen. „Wasser ist ein wichtiges Element. Die Bewohner können mit den Händen hineingreifen oder hören, wie das Wasser plätschert. Das kann ganz eigene Assoziationen hervorrufen“, so Wiesehahn. „Natürlich ist der Teich nicht tief, so dass nichts passieren kann und alles sicher ist.“

Dann erklärt er: „Wichtig ist, dass der Weg in Kreisform gestaltet wird, so dass man immer wieder an den Ausgangspunkt zurück kommt. Wenn der Weg enden und der Bewohner an ein Hindernis kommen würde, könnte ihm das Angst machen.“ Deshalb wird der Weg die Form einer liegenden Acht erhalten. Der Parkbereich ist außerdem barrierefrei gestaltet.

Besonders gut eignet sich der Garten auch für generationenübergreifende Besuche, da viele Elemente aus dem Park für verschiedene Altersgruppen interessant sein können. In den nächsten Wochen soll mit dem Bau begonnen werden, so dass der Demenz-Garten im Spätsommer fertig ist und die Senioren die schöne Blütenpracht noch in diesem Jahr genießen können.