Gelsenkirchen.

Wir schreiben das Jahr 1961: John F. Kennedy ist Präsident der USA, der Kalte Krieg verschärft sich und die Welt schaut auf den Bau der Berliner Mauer. Doch auch im Ruhrgebiet passiert einiges. Die Kriegsschäden sind behoben und die Bergbau- und Stahlindustrie lockt zahlreiche Einwanderer ins Revier. „In den Jahren nach Kriegsende gibt es starke soziale Missstände, aber andererseits auch schnell wachsenden Wohlstand“, sagt Klausjürgen Schilling in seiner Festrede am Samstag im Industrie-Club Friedrich Grillo.

Und so gründete eine kleine Gruppe engagierter Clubfreunde am 14. Dezember 1961 den Lions Club Gelsenkirchen, um sich für die bürgerliche, kulturelle und soziale Entwicklung der Gesellschaft einzusetzen. Am Samstag war es an der Zeit, dieses runde Jubiläum mit knapp 70 Gästen zu feiern. „50 Jahre – das ist offensichtlich ein langer Zeitraum. Schließlich gibt es kein Gründungsmitglied mehr, das eine Festrede hätte halten können. Und so wurde ich als Dienstältester gefragt“, erzählt Schilling, der seit 1969 Mitglied der Lions ist.

Großteil der Mitglieder ist in Arztberufen tätig

In seiner kurzweiligen Rede gab er einen kurzen Überblick über die Geschichte und die Ziele des Clubs. „Die deutsche Lions-Landschaft war damals noch dünn besiedelt. Zum Glück gab es einen jungen Club in der Nachbarstadt und so wurde dem LC Recklinghausen unser Gründungspate“, führt Schilling aus. „Gelsenkirchen war damals außerordentlich zechen- und industrieorientiert. Das spiegelte sich auch in der Zusammensetzung der Mitglieder wieder.“ Heute sei der Großteil der Mitglieder eher in Arztberufen tätig.

Durch das Programm führte Präsident Thomas Oexmann, der sein Amt - das jährlich wechselt - am Abend an Joachim Tyws übergab. Zurzeit hat der Club 36 Mitglieder. „Es ist ein elitärer Club, dessen Mitglieder vorwiegend wohlhabende Leute sind, die Gutes tun wollen“, erklärt Oexmann. „Das Besondere ist, dass sich hier Menschen aus allen Altersgruppen engagieren.“

Lions Club will auch künftig Projekte unterstützen

Beispielsweise für die Unterstützung verschiedener Projekte in der Region. Schwerpunktmäßig, so Tyws, werden Jugendprojekte gefördert. „Wenn man die Gesellschaft ändern möchte, muss man bei der Jugend anfangen“, so der 51-jährige Orthopäde. Eine Kostprobe des Lions-Einsatzes gab es beim Festakt: Schüler der Wiehagenschule, für die der Lions Club 12.600 Euro gespendet hat, präsentierten in ihre kleine „Gedichte-Show“ und später noch eine Musicaldarbietung.

Auch in Zukunft will der Lions Club Projekte unterstützen. Getreu einer Erkenntnis von Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes – außer man tut es.“