Gelsenkirchen. Das Jahr 2011 hat sich für das unternehmen Gelsenwasser AG gelohnt. Die Ausschüttung an die Hauptaktionärin Wasser und Gas Westfalen GmbH beträgt 83 Mio. Euro. Die übrigen Aktionäre erhalten entsprechend dem Gewinnabführungsvertrag mit der Wasser und Gas Westfalen GmbH von dieser eine Garantiedividende in Höhe von 17,74 Euro je Aktie.
Spätestens seit der Bilanzpressekonferenz der Gelsenwasser AG ist bekannt, dass das Geschäftsjahr 2011 für das börsennotierte Versorgungsunternehmen ein ordentliches war. Entsprechend trug Henning R. Deters am Mittwoch als Vorstandsvorsitzender auf der Hauptversammlung den Aktionären im Gebäude Schacht Bismarck die Ergebnisse vor. Tenor: Es handele sich um ein robustes Ergebnis auf einem konstant hohen Niveau.
Dafür sprechen diese Zahlen: Das Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit mit 71,6 Mio. Euro und das Ergebnis vor Ertragsteuern mit 103,5 Mio. Euro wurden als zufriedenstellend bewertet. Die Umsatzerlöse wiesen mit 866,5 Mio. Euro eine Steigerung um 23,4 Prozent (164,2 Mio. €) aus, wofür hauptsächlich ausgeweitete Handelsaktivitäten verantwortlich seien. „Schlussendlich weisen wir für das Jahr 2011 einen Jahresüberschuss von 102,4 Millionen Euro aus. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2009 mit 98,4 Millionen Euro liegt er auf einem anhaltend guten Niveau“, teilte Deters mit. Das Geschäftsjahr 2010 klammerte er wegen eines einmaligen Bucheffektes aus; da hatte Vorgänger Dr. Manfred Scholle einen Jahresüberschuss in Höhe von 159,0 Millionen Euro verkündet.
570 Millionen Euro Wertschöpfung
Am Erfolg des Unternehmens, so der Vorstandsvorsitzende, partizipiere die gesamte Region: „Wir sollten einen Blick auf die Wertschöpfung werfen, die von unserem Unternehmen ausgeht. 570 Millionen Euro, die im Land NRW bleiben, sind ein guter Beitrag, finde ich.“ Die Ausschüttung an die Hauptaktionärin Wasser und Gas Westfalen GmbH beträgt 83 Mio. Euro. Die übrigen Aktionäre erhalten entsprechend dem Gewinnabführungsvertrag mit der Wasser und Gas Westfalen GmbH von dieser eine Garantiedividende in Höhe von 17,74 Euro je Aktie.
Nachgefragt wurde von Christiane Hölz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), warum Gelsenwasser bei der Vergabe der Konzessionsverträge in Gelsenkirchen seinen Hut aus dem Ring genommen habe und wie die weitere Strategie an dieser Stelle aussieht. Deters betonte, dass Gelsenwasser großes Interesse habe, in der Energieversorgung als fachlicher Partner mit der Stadt Gelsenkirchen arbeiten zu können. „Die Diskussionen laufen, aber es gibt keinen mitteilungswürdigen Stand.“
Indes wird die Umbildung des Gelsenwasser-Vorstandes zum 1. Januar 2013 weitergehen. Der Aufsichtsrat berief am Mittwoch auf seiner Sitzung Dr. Dirk Waider (39) als neues Mitglied. Waider wird die Arbeitsbereiche von Dr. Bernhard Hörsgen, der Ende 2012 in den Ruhestand geht, übernehmen und gemeinsam mit Deters das Unternehmen leiten.
Kein Unternehmensneuling
Waider ist kein Unternehmens-Neuling, sondern seit Januar 2003 bei Gelsenwasser tätig. Er war bis 2008 Leiter der Abteilung Unternehmensstrategie und verantwortlich für den Prozess zur Entflechtung der Gelsenwasser-Gasnetze sowie Sprecher der Geschäftsführung der Tochter Energienetze GmbH. Seit September 2008 ist Waider Prokurist und Hauptabteilungsleiter Unternehmensentwicklung.
Was der Vorstandsvorsitzende verdient
Christiane Hölz (DSW) wollte auf der Hauptversammlung das Gehalt des neuen Vorstandsvorsitzenden Henning R. Deters geklärt wissen.
Laut Dr. Ottilie Scholz, Aufsichtsratsvorsitzende und Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum, beträgt Deters Zielgehalt 650 000 Euro im Jahr, maximal aber 780 000 Euro. Es setzt sich zusammen aus einem Fixum in Höhe von 390 000 Euro und kann durch Boni maximal verdoppelt betragen.