Gelsenkirchen. Wegen illegaler Pokerrunden sind zwei Gelsenkirchener und ein Bottroper vor dem Essener Landgericht zu milden Bewährungsstrafen verurteilt worden. Dort legte das Trio im Alter zwischen 39 und 54 Jahren die Karten nun endgültig auf den Tisch. Bei einer Razzia hatte das Einsatzkommando 5000 Euro in Bar gefunden.
Zocken bis zum Abwinken. Abends ging es los, und es dauerte immer mindestens bis zum frühen Morgen, manchmal bis Mittag des folgenden Tages. Zwei Gelsenkirchener und ein Bottroper waren die Veranstalter der illegalen Pokerrunden, die vor zwei Jahren in Räumen in der Nachbarstadt stattfanden. Am Montag nun legten die Männer, 54, 41 und 39 Jahre alt, im Essener Landgericht die Karten endgültig auf den Tisch, bestätigten die Anklage, ersparten allen einen langen Prozess und wurden dafür wegen illegalen Glücksspiels in 25 Fällen mit milden Bewährungsstrafen in Höhe von eineinhalb und einem Jahr bestraft.
Gepokert wurde ohne Limit
„Texas Hold`em Poker“ wurde gespielt und das ohne Limit. Per SMS benachrichtigten die Veranstalter ausgewählte Spieler für ihre Turniere. Später fand man sich regelmäßig freitags, mittwochs und sonntags ein. Ein Polizeibeamter, der sich mal einschmuggeln wollte, erregte gleich Verdacht und wurde schnell wieder vor die Tür gesetzt.
Der 41-jährige Angeklagte aus Gelsenkirchen, der den geringsten Tatbeitrag leistete, verlor durch sein illegales Treiben am Ende seinen Job, arbeitete er doch ausgerechnet bei der Polizei, allerdings als Beschäftigter in der Verwaltung. Als das Spezial-Einsatzkommando am 15. April 2010 auftauchte und die anwesenden elf Spieler festsetzte fand man bei einigen von ihnen bis zu 5000 Euro.
Die Angeklagten saßen häufig mit am Spieltisch. Deshalb konnten sie sich auch meist nicht lange an ihren Einkünften aus den Turnieren erfreuen, verloren sie diese doch gleich wieder. Sie kassierten das sogenannte „ Tischgeld“, das heißt fünf Prozent der Einsätze pro Spielrunde. Alle drei beteuern, dass sie sich inzwischen komplett aus der Zocker Szene verabschiedet haben.