Gelsenkirchen/Essen.

Von Sexpartys in Gelsenkirchen-Buer berichtete ein Angeklagter vor dem Essener Landgericht. Der 26-Jährige muss sich dort unter anderem wegen Zuhälterei verantworten. Die Anklage geht davon aus, dass er eine 19-jährige mit Drohungen zum Sex gezwungen hat.

Von heißen Sex-Partys in Gelsenkirchen-Buer, mit seiner nahezu kaum zu haltenden Gespielin, die es nach seinen Angaben nicht nur voller Freude mit ihm, sondern mit jedem getrieben haben soll, berichtete am Freitag ein Angeklagter aus Gelsenkirchen vor dem Essener Landgericht. Der 26-Jährige muss sich allerdings unter anderem wegen Zuhälterei verantworten. Die Anklage geht davon aus, dass er die 19-jährige im Jahr 2008 mit Drohungen zum bezahlten Geschlechtsverkehr mit anderen Männern gezwungen hat.

Fast schon klingt es romantisch, wenn der Familienvater von seinen ersten vier Treffen mit der 19-Jährigen spricht. Langsam sei man sich näher gekommen, erzählt er. Bis sie ihn in der Wohnung eines Freundes zum Sex aufgefordert habe, nicht ohne zuvor einen Strip aufs Parkett zu legen. Nach ihm habe sie sich seinem Freund zugewendet.

Alles freiwillig, behauptet der Angeklagte

Bezahlung? - Gewalt?- Drohung? - Heftig schüttelt der Angeklagte verneinend den Kopf. Alles sei freiwillig geschehen, behauptet er mehrfach. Eine wilde Zeit muss damals für ihn, neben dem Familienleben mit seiner schwangeren Ehefrau, begonnen haben. Wie der 26-Jährige erzählt, haben sich immer mehr Männer bei den Partys eingefunden. In der Wohnung des Freundes in Buer ging es dabei nicht nur um Sex, sondern auch um Pokerspiel und, so der Angeklagte „Alkohol gab es natürlich immer.“ Glaubt man ihm seine Darstellung, muss die 19-Jährige geradezu unersättlich gewesen sein. Bei der Aussage der jungen Frau wird die Öffentlichkeit ausgeschlossen.

Nach Erinnerung des arbeitslosen Gelsenkircheners hat sich alles ein Jahr später als in der Anklage, nämlich erst Anfang 2009, abgespielt. Für ihn hat das Ganze angeblich ein jähes Ende gefunden, als er sich im Mai mit Syphilis infizierte und für zwei Wochen in die Klinik musste. Er lastet ihr die Übertragung der Ge­schlechtskrankheit an. Wegen der Schwangerschaft seiner Frau habe er auf weitere intime Kontakte mit der 19-Jährigen verzichtet, berichtet der Angeklagte weiter, aus Angst auch die Ehefrau zu infizieren. Das Gericht hat vier weitere Verhandlungstage terminiert.