Duisburg.

Im Kampf gegen illegales Glücksspiel hat die Polizei am Mittwochmorgen 78 Objekte in ganz NRW durchsucht. Im Fokus der Ermittler stehen zwei Familien aus Duisburg-Marxloh, die von hier aus ihre illegalen Geschäfte betreiben sollen.

Am frühen Mittwochmorgen stürmten mehrere Hundert Polizeibeamte in 78 Wohnungen und Geschäftsräume in ganz Nordrhein-Westfalen. Ihr Ziel: Beweismaterial sicherzustellen, mit dem illegales Glückspiel und Steuerhinterziehung belegt werden soll.

Die Durchsuchungen fanden in insgesamt 78 Objekten statt. Schwerpunkt war der Duisburger Norden, wo rund zwei Drittel der Wohnungen, Teestuben, Büros, Lagerhallen und Spielhallen zu finden sind, in denen unrechtmäßige Aktivitäten stattfinden sollen. Der Gesamtschaden wird derzeit auf rund 1,6 Millionen Euro geschätzt.

Auch die Spielhalle an der Annastraße in Rheinhausen wurde durchsucht

Im Visier der Polizei und Staatsanwaltschaft sind zwei Familien, die im Bereich des Marxloher Pollmannecks leben und von dort aus ihre Geschäfte betreiben sollen. Dabei gehe es um illegale Sportwetten, Manipulation von Spielautomaten, aber auch Steuerhinterziehung. Deshalb ist die Steuerfahndung an der Aktion beteiligt. Die Einsatzkräfte stellten auch Spielautomaten sicher, um diese zu überprüfen.

Allein in Duisburg durchsuchten die Ermittler über 50 Lokalitäten, darunter auch die Spielhalle an der Annastraße in Duisburg-Rheinhausen, vor der es am 20. März zu einer Schießerei gekommen war. Nach Auskunft der Duisburger Polizei wurden auch Räume in weiteren Städten des Ruhrgebiets und in Dinslaken, Hamminkeln, Kamp-Lintfort und Voerde im Kreis Wesel durchforstet. Die Beamten standen alle zur selben Zeit auf der Matte, um sicherzustellen, dass die Betroffenen sich nicht untereinander warnen konnten. Bandenmäßiges illegales Glückspiel soll schwerpunktmäßig von diesen Familien auch in Essen, Gladbeck, Gelsenkirchen sowie im Kreis Wesel betrieben werden, so ein Polizeisprecher.

Die Auswertung und Untersuchung der Beweismittel wird noch Wochen in Anspruch nehmen. Ein großer Hund, der bei der Durchsuchung in Marxloh auf einen Polizisten los ging, musste zur Abwehr dieses Angriffs angeschossen werden.