Gelsenkirchen. . Die Zoom Erlebniswelt baut für eine knappe Million Euro ein Gehege für die Publikumslieblinge. Tierschützer sind nicht begeistert. Der Platz im Gehege reiche bei weitem nicht aus.
Der Gelsenkirchener Zoo will sibirische Tiger anschaffen. Noch in diesem Jahr soll der Grundstein gelegt werden für das neue Gehege in der Asien-Welt. „Zusammen mit den Eisbären und Braunbären haben wir nun die größten Landraubtiere der Welt in Gelsenkirchen vereint“, freut sich Frank Baranowski, Gelsenkirchens Oberbürgermeister.
Etwa 950 000 Euro lässt sich die „Zoom Erlebniswelt“ die Gestaltung des 1000 Quadratmeter großen Reviers kosten. „Naturnah“ soll der neue Publikumsmagnet für die neuen „Glanzstücke“ gestaltet werden, erklärt Zoo-Sprecherin Sabine Haas, mit viel Wasser und asiatischen Pflanzen.
Peta lehnt die Haltung von Tigern prinzipiell ab
Gerade mit dem Wort „naturnah“ hadern allerdings so einige Tierschützer, etwa von der Organisation Peta. Wildtierexperte Peter Höffken: „In der Natur streifen Tiger durch ein Revier von 200 Quadratkilometern Größe. Das Gelsenkirchener Gehege liegt mit 1000 Quadratmetern im Promillebereich.“ Von Auslauf könne man da kaum sprechen. Peta lehnt die Haltung von Tigern darum prinzipiell ab. Auch zum Artenschutz würde die Zucht in Zoos nicht beitragen. Die in Gefangenschaft sozialisierten Tiere könnten nicht ausgewildert werden.
Die Tierschutzorganisation WWF dagegen kooperiert durchaus mit Zoos. Artenschutzleiter Volker Hommes hält eine Auswilderung auch von Tigern langfristig für möglich. „Wisente etwa gäbe es nicht mehr ohne Zoos.“
Zoom-Sprecherin Sabine Haas sagt: „In der Natur benötigt ein Tier auch soviel Platz, um Futter und Geschlechtspartner zu finden.“ Im Zoo dagegen führt jeder Angriff aufs Kotelett zum Erfolg. Mit den Geschlechtspartnern wird es schwieriger. Denn angeschafft werden vier männliche Tiere. Tigerbabys – Fehlanzeige.
Frühling im Zoo