Vier Wochen lang war die Gemäldesammlung im Kunstmuseum tabu für die Besucher. Denn vier Wochen lang wurde in diesen Räumen abgehängt, aufgehängt, neu sortiert, einiges ins Depot getragen, anderes aus dem Archiv hervorgeholt.
Unter dem Titel „Frisch!“ ist die Gemäldegalerie ab sofort wieder geöffnet und bietet neue und altbekannte Einblicke in die moderne Kunst.
Wer nun den Rundgang durch die Gemäldesammlung in den lichten Räumen an der Horster Straße startet, den erwartet ein schlaglichtartiger, immer wieder hochkarätiger Einblick in die Welt der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts.
Werke der klassischen Moderne
Und wer nicht in die Ausstellung nach Berlin reisen möchte: Zumindest einen Gerhard Richter gibt es auch in Gelsenkirchen. Gleich am Anfang des Rundgangs hängt seine grau schattierte Arbeit „Korridor“. Auch die zweiteilige Arbeit „La Poubelle“ von Klaus Ritterbusch gehört zu den Glanzlichtern der Sammlung.
Die unterschiedlichen Werke fasst die Ausstellung in Gruppen zusammen, die Titel tragen wie „Lebensräume“., „Wilde Zeiten“ oder „Erfunden“. Es finden sich die Formen und Wege in der Kunst, Gesichter und Landschaften festzuhalten, Bewegung einzufrieren, abstrakte Räume zu gestalten. Vertreten sind Werke der klassischen Moderne, Beispiele von Kunst aus Gelsenkirchen, und immer wieder Skulpturen und Objekte.
Ausstellung zeigt Werke großer Künstler
Da trifft realistische Landschaftsmalerei auf knallbunte Moderne, Figur auf monochrome Farbfläche, Ernst Barlachs Bronze „Der panische Schrecken“ auf Otto Pankoks „Jüdisches Mahnmal“.
Eine attraktive, eigene Nische erhielt der in Gelsenkirchen aufgewachsene Künstler Mario Reis, der mit seinen sogenannten Natur-Aquarellen international für Furore sorgte. Er erhielt 1972 das Förderstipendium der Stadt Gelsenkirchen. Auch der in Wanne geborene Künstler Kuno Gonschior, der es ebenfalls zu großem internationalen Ansehen brachte, ist mit seiner Arbeit „Variation in rot-rot-rot“ vertreten. Ganz in Rot auch die Arbeit des Wiener Malers Hermann Nitsch.
Selten gezeigte Perlen bekommen ihren Auftritt
Auch in der neu sortierten Sammlung fehlen Highlights wie die expressionistische „Herbstlandschaft bei Davos“ von Ernst Ludwig Kirchner oder Werke Max Liebermann oder Willi Baumeister nicht.
In neuem Glanz erstrahlen daneben solche Schätze, die das Haus bislang eher selten gezeigt hat. Zum Beispiel mediterran angehauchte Bilder wie die „Krabbenfischer“ von Julia Seyler oder die „Campagnalandschaft“ von Maria Casper-Filser. Beide kamen jetzt aus dem Depot ans Licht.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.