Gelsenkirchen.

Am Neumarkt reiben sich viele Passanten seit ein paar Monaten verdutzt die Augen: Im „BoboQ“ bilden sich täglich lange Schlangen, die sich oftmals sogar bis vor die Eingangstür ziehen. Zumeist sind es Kinder und Jugendliche, die es kaum erwarten können ihre großen bunten Becher durch die obligatorischen extragroßen Strohhalme zu leeren. Bubble Tea heißt das asiatische Modegetränk mit den gummiartigen Perlen, das nun auch in Deutschland auf dem Vormarsch ist.

„In Asien ist es ein Kultgetränk. Dort kennt jedes Kind Bubble Tea“, verrät Geschäftsführer Son Nguyen mit einem Lächeln. „Und auch in Deutschland wird er immer beliebter.“ Bunt, süß und erfrischend sei der Perlentee, der vor allem bei Jugendlichen sehr gut ankommt. Er besteht aus Grün- oder Schwarztee, gemixt mit Milch, Joghurt oder Fruchtsirup. Zum besonderen Erlebnis wird der Drink durch die schwarzen geschmacksneutralen Tapioca-Perlen, die aus der Stärke der getrockneten Maniokwurzel hergestellt werden. Sie werden beim Trinken durch den Strohhalm gesaugt und zerkaut. Das verlängert den Genuss.

„Popping Bobas“ zerplatzen im Mund

Besonders beliebt sind auch die sogenannten „Popping Bobas“ mit flüssiger Füllung, die im Mund zerplatzen. Zudem gibt es noch verschiedene Gelee-Toppings in verschiedenen Geschmacksrichtungen.

„Viele Kunden fragen sich zunächst, was eigentlich dahinter steckt“, erzählt Son Nguyen. „Aber es spricht sich sehr schnell herum. Vor allem junge Leute finden Informationen über unseren Bubble Tea im Internet und wollen ihn dann probieren.“ So kommt es auch häufiger vor, dass Kunden sogar aus den Nachbarstädten kommen, um den asiatischen Drink einmal selbst auszuprobieren.

Kunden fotografieren erstmal den Becher

Neben der klassischen Variante gibt es Bubble Tea noch in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen. Das Angebot reicht von Kiwi über Litschi, Honigmelone oder Maracuja bis hin zu Kokos und Karamell. „Besonders im Trend liegt Erdbeergeschmack“, weiß der Geschäftsführer. Der durchsichtige Plastikbecher wird übrigens mit einer Folie verschlossen, die mit einem individuellen Motiv verziert ist. Zu sehen sind darauf zum Beispiel Comicfiguren oder Landesflaggen. „Das ist vor allem für Jugendliche ein zusätzlicher Reiz. Man weiß ja nie, welches Motiv man bekommt“, erzählt Son. „Oft fotografieren die Kunden dann erst einmal den Becher mit dem Handy, bevor sie ihn trinken.“

Anfang der 80er-Jahre wurde der Perlentee in Taiwan erfunden. Noch heute streiten sich zwei Familien darüber, wer die Idee dazu hatte. Auch in den USA und Kanada ist der Bubble Tea bekannt und beliebt. Nun setzt er seinen Siegeszug in Deutschland fort. Im Februar 2010 eröffnete die erste Filiale des Franchise-Unternehmens „BoboQ“ in Berlin. „Mittlerweile gibt es in jeder größeren Stadt mindestens einen Standort“, sagt Son Nguyen. In Gelsenkirchen eröffnete der Laden mit der weiß-orangefarbenen Einrichtung im Dezember 2011. Son Nguyen glaubt nach den ersten Geschäftsmonaten an den Langzeiterfolg seines Ladens: „Wer es einmal probiert hat, kommt immer wieder. Viele Kunden sagen sogar, dass sie süchtig sind nach Bubble Tea.“