Gelsenkirchen. .

Bereits im Kulturhauptstadtjahr 2010 gab es in Gelsenkirchen „Bach-Kantaten zum Mitsingen“, an den großen Erfolg dieser Aktion will man jetzt anknüpfen: Im Rahmen des Themenjahres „Reformation durch Musik“, das derzeit läuft, haben sich Kirchenmusikdirektor Andreas Fröhling und Kantor Jens-Martin Ludwig wieder ein Konzertprogramm überlegt, bei dem das Publikum kräftig mitsingen darf.

Das Besondere daran: Der Konzertabend am Dienstag, 17. April, der den Titel „Er ist erstanden. . .“ trägt, ist Teil einer Konzertreihe, die im Schaltjahr 2012 genau 366 Kirchenkonzerte an ebenso vielen verschiedenen Orten in Deutschland erklingen lassen soll. Täglich wird dafür zwar kein Staffelstab, aber ein Chronikbuch übergeben – in dem die teilnehmenden Musiker dann verzeichnen sollen, was an „ihrem“ Konzerttag auf dem Programm stand. Gelsenkirchen ist dabei die 108. Station, und Andreas Fröhling hat sich gemeinsam mit Jens-Martin Ludwig von der Osterzeit inspirieren lassen.

Mitsingen zum Abschluss

„Ich finde es sehr spannend, so ein individuelles Konzertprogramm zu erstellen, auch wenn das mit sehr viel Arbeit verbunden ist“, erzählt Andreas Fröhling. Und Jens-Martin Ludwig ergänzt: „Wir waren in der Gestaltung des Konzertes komplett frei. Man hätte es rein instrumental gestalten können, oder eben mit Gesang.“ So hat man sich hier in der Stadt nun für den Mittelweg entschieden, am 17. April sollen ab 19.30 Uhr Chorische Improvisationen genau so erklingen wie die zeitgenössische Klangmeditation „In Nomine Lucis“ von Giacinto Scelsi, der Choral „Dominica Resurrectionis“ von Charles Tournemire und zwei Kantaten von Johann Sebastian Bach.

„Wir haben mit der Kantate ‘Christ lag in Todesbanden’ ganz bewusst ein frühes Werk von Bach gewählt, das er noch in Anlehnung an Buxtehude schrieb. Zum Abschluss des Konzertes gibt es dann zum Mitsingen die Kantate „Bleib bei uns, denn es will Abend werden’, die sehr viel später entstand, damit wir die musikalische Entwicklung Bachs verdeutlichen können“, sagt Jens-Martin Ludwig. Der Kantor der evangelischen Altstadtkirche lädt Chorsänger und solche, die es werden wollen, im Vorfeld am Wochenende des 13. bis 15. April zu einem Bach-Workshop ein.

Die Vielfalt der Kirchenmusik

„Neben den Proben sollen dabei auch die geschichtlichen und theologischen Hintergründe der Kantate im Mittelpunkt stehen“, verrät Ludwig. Aufgeführt wird das Ergebnis dann am Sonntag, 15. April, im Gottesdienst in der evangelischen Altstadtkirche – und eben als Abschluss des Dienstagskonzerts im Rahmen der Reihe „366+ Kirche klingt 2012“. Bei beiden Konzerten ist der Eintritt frei - und beiden Kirchenmusikern liegt es am Herzen, Besuchern die Vielfalt der Kirchenmusik vor Augen und Ohren zu führen.

Übrigens: Wer an dem Workshop „Bach-Kantate zum Mitsingen“ vom 13. bis 15. April teilnehmen möchte, der kann sich ab sofort anmelden: Bei der Evangelischen Kirchengemeinde Gelsenkirchen, Robert-Koch-Straße 3a, 45879 Gelsenkirchen, 258 90 oder per Email an altstadtbuero@gelsennet.de. Hier gibt es auch nähere Informationen zu der Aktion „Kirche klingt“. Im Teilnehmerbeitrag von 40 Euro für den Workshop sind Noten und Verpflegung inklusive, Auszubildende und Sozialhilfeempfänger zahlen für die Teilnahme 15 Euro.