Gelsenkirchen. . Am Samstag fand in der Evangelischen Gesamtschule in Bismarck eine offene Chorprobe für den Day Of Song 2012 statt. Das erfolgreiche Projekt aus dem Kulturhauptstadtjahr wird wiederholt.
Der Soul der 1960er-Jahre schwingt durch den Musikraum der Evangelischen Gesamtschule (EGG) in Bismarck. Auf dem Stundenplan steht gerade das Duett „Ain’t No Mountain High Enough“ von Marvin Gaye und Tammi Terrell. „Bitte noch mal das ,wide enough baby’“, kommt die Anweisung von Andreas Fröhling am Piano an die wenigen Männer im Stuhlkreis. Am Samstag fand an der Laarstraße eine offene Chorprobe für den „Day Of Song“ am 2. Juni statt.
Die Kennenlernprobe mit dem Gospelchor „4 tune up!“ (Nicolai-Kirche) gab die erste Gelegenheit, Stücke kennenzulernen, die bei dem großen Abschlusskonzert des Day Of Song in Gelsenkirchen gesungen werden. Neben „Ain’t No Mountain High Enough“ (deutsch: Kein Berg ist hoch genug) sind das „Heal The World“ von Michael Jackson, „Fields Of Gold“ von Sting, „The Rose“ und „From A Distance“ von Bette Midler. Vier Männer und 21 Frauen hatten sich am Samstag in der EGG eingefunden. Der größte Teil von ihnen gehört zum Gospelchor „4 tune up!“, den Kirchenmusikdirektor Andreas Fröhling auch leitet. Dazu kamen Mitglieder der Chöre von St. Barbara und vom Chor „After Eight“ (St. Konrad und St. Himmelfahrt). Aber auch zwei Sänger, die keinem Chor angehören, mischten sich am Samstag unter die „Profis“. Das Hauptelement während des Day Of Song bildet dann der Junge Chor Beckhausen.
„Das müssen wir nicht bis zur Perfektion üben“, sagt Andreas Fröhling, lässt die Frauen aber trotzdem noch mal ihren Anfangspart wiederholen. „If you need me, call me“, lesen und singen sie von den Notenblättern ab, während plötzlich draußen Schneeflocken tänzeln. „Aber wir singen ja auch von den hohen Bergen, oder?“, sagt der Kirchenmusikdirektor und beginnt, „Von den blauen Bergen“ auf dem Piano zu spielen. Man muss eben auch mal improvisieren können.
„Verbindung durch Gesang“ lautet das Motto für den „!Sing -- Day Of Song 2012“, der Menschen, Orte, Kulturen und Generationen miteinander verbinden will. Am 2. Juni treffen wie schon im Kulturhauptstadtjahr 2010 Profichöre auf Laiengruppen, Einzelsänger auf Ensembles, Kita-Kinder auf Grundschüler und Kurzentschlossene auf Kirchenmusiker. In rund 50 Städten sind Veranstaltungen geplant. Und so lange wird geübt.
Zurück in den Musikraum: Dort sitzt das Gaye-Terrell-Duett so langsam. „Und noch einmal, noch ein bisschen flotter, und dann haben wir es“, feuert Andreas Fröhling seine Sänger an. Und die klettern fleißig die Tonleiter rauf.