Gelsenkirchen.
„Die sind ja süß“, schwärmt der kleine Paul (7) und deutet mit dem Zeigefinger auf das Schaufenster der Konditorei Pabst am Neumarkt. In den Regalen und auf der Theke des Verkaufsraumes stehen lauter Osterlämmchen in verschiedenen Farben, die dem Osterhasen in diesen Tagen Konkurrenz machen. „Sie haben bei uns schon eine lange Tradition und gehören einfach zum Osterfest dazu“, verrät Inhaberin Tanja Pabst.
Die im wahrsten Sinne des Wortes süßen Lämmer werden aus einer Sandmasse mit Butter und Marzipan hergestellt und mit feinster Schokolade oder Kokosraspeln überzogen. Gefertigt wird das ofenfrische Gepäck in der Regel von Tanja Pabst selbst. „Oft helfen die Gesellen oder Auszubildenden mit. Schließlich sind ja mehrere Arbeitsschritte notwendig“, verrät die Konditormeisterin.
Der Weg des Lammes beginnt mit der frischen Zubereitung der Teigmasse, die dann in spezielle Lamm-Backformen gegossen wird. Dann geht es in den Backofen. Später wird das Gebäck mit einer hochwertigen Kuvertüre überzogen, die einige Zeit zum Trocknen benötigt. Bei Pabst gibt es die Lämmer sowohl mit Vollmilch- als auch mit Zartbitterglasuren. Außerdem sind sie auch in hellem Gewand mit weißer Schokolade und Kokosraspeln erhältlich.
Das Osterlamm hat Konkurrenz vom Schokohasen
Das traditionelle Gebäck steht alljährlich zur Osterzeit in der Backstube und findet regen Anklang bei den Kunden. Einen Favoriten gibt es aber nicht. „Welche Sorte am beliebtesten ist, kann man gar nicht so genau sagen“, meint Tanja Pabst. „Es ist eben Geschmackssache.“ Bei einigen Schleckermäulern spielt aber auch das Äußere eine Rolle. Schließlich möchte so mancher Kunde lieber ein weißes als ein schwarzes Schäfchen mit nach Hause nehmen oder verschenken.
Ostern
Dabei hat das Lamm auch eine eigene Geschichte. Im Christentum symbolisiert es die Auferstehung Christi und gilt durch sein weißes Fell als rein und fromm. Obwohl es sich der Schokohase in den meisten Osternestern bequem gemacht hat, erfreut sich auch das Osterlamm nach all den Jahren noch immer großer Beliebtheit. Auch in Pauls Osterkörbchen wird das Lamm dem Hasen Gesellschaft leisten. Nur in welcher Farbe, weiß er noch nicht. „Sie sind ja alle gleich schön - und vor allem lecker!“
Der Brauch
Im Christentum ist das Lamm ein verbreitetes Symbol für Jesus Christus. Das Osterlamm wird häufig mit einer Siegesfahne gekennzeichnet, die für die Auferstehung und den Sieg Christi über den Tod steht. Das führte im christlichen Brauchtum dazu, dass die süßen Osterlämmer gebacken und zum Osterfrühstück verzehrt werden. Zum stilechten gebackenen Lamm gehört übrigens auch ein kleines Glöckchen am Hals.
Ein Rezept
Zutaten: 2 Eier, 1 Prise Salz, 2 gehäufte Esslöffel Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 2 gehäufte Esslöffel Mehl, 2 Esslöffel geschälte geriebene Mandeln und Puderzucker zum Bestäuben.
Und so wird’s gemacht: Eiweiß und Salz mit den Rührbesen des Handmixers zu einem steifen Schnee schlagen. Zucker und Vanillezucker hinzugeben. Eigelb mit einem Löffel darunter ziehen. Mehl und Mandeln vorsichtig unterheben. Den Teig in eine gefettete und gemehlte Lamm-Backform füllen und im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad C. 35 bis 40 Minuten backen. Das gebackene Lamm gut auskühlen lassen und dann mit Puderzucker bestäuben, damit es ein weißes Fell bekommt.
