Gelsenkirchen. Die Produktion und die Belegschaft wachsen bei Norres Schlauchtechnik deutlich. Das Unternehmen hat ein erfolgreiches Jahr mit einem Umsatzrekord hinter sich. In den Standort in Schalke-Nord wird dieses Jahr eine Mio Euro investiert.

Durchaus ordentlich um 8,8 % haben vergleichbare Branchen-Betriebe 2011 zugelegt. Bei Norres in Schalke-Nord hat man diesen Wert locker getoppt. Das Umsatz-Wachstum war zweistellig. Beachtliche 20 % legte das Unternehmen zu. „Auch für das laufende Jahr planen wir zweistellig und rechnen mit mindestens 10 %“, sagt Burkhard Mollen (43). Kein Anlass also für den Geschäftsführenden Gesellschafter der Norres Schlauchtechnik GmbH, schwarz zu malen. Im Gegenteil: „Umsatzmäßig war das unser erfolgreichstes Jahr bislang.“

Auch wenn sich der Chef, der 2001 als Norres-Gesellschafter in den mittlerweile 123 Jahre alten Betrieb einstieg, bei Bilanz-Angaben traditionell äußerst bedeckt hält („gemessen am Weltmarkt sind wir relativ klein“), ist er offen, wenn es um die Beschäftigtenzahlen geht – sicher auch, weil sich hier die Positiventwicklung fortsetzt. „Wir hatten allein 2011 insgesamt 33 Neueinstellungen, davon 24 in Gelsenkirchen. Aktuell haben wir hier 175 Mitarbeiter. Und wir sind entschlossen, 2012 noch weitere 15 Personen einzustellen“, kündigt der 43-Jährige an.

Investitionen für 1,5 Mio Euro geplant

Als Norres das Terrain mit den Gebäuden Am Stadthafen 12-18 vor Jahren erwarb, schien der Sprung gewagt, wirkte das Areal arg groß dimensioniert. Vorbei: Nur noch kleinere Flächen sind vermietet, Produktions- und Verwaltungskomplex wurden runderneuert, die Expansionsfläche wird genutzt. Mollen weist auf ein paar Räume hinter breiten Glasfronten direkt neben den Besprechungsräumen: „Die Büros hier werden auch bald bespielt“, ist er sicher.

1,5 Mio Euro an Investitionen plant die Gesellschaft bis Jahresende. „Davon werden wir allein eine Million am Standort ausgeben. Damit wollen wir die Kapazitäten ausbauen und noch kostengünstiger fertigen.“ 500.0000 fließen in den internationalen Auftritt. Nach China, Frankreich, Polen und der Ukraine hat Norres „gerade eine Niederlassung in Taiwan eröffnet“, eine weitere internationale Handelsplattform soll folgen. „Made in Germany, Verkauf wo auch immer“, gilt für Mollen als Devise. Und: „Deutschland ist ein guter Standort, aber man muss auch sehr leistungsfähig sein.“

Anbieter für Speziallösungen

Als Anbieter für Speziallösungen sieht sich Norres.. Rund 4000 Produkte zählt Mollen zum Standortsortiment. „Wir sind breit gestreut aufgestellt, das ist auch so gewollt“, erklärt er. Schläuche für die Medizin- und Lebensmitteltechnik, für die Großproduktion, für den Einsatz im schnell entflammbaren Bereich, für die Be- und Entlüftung produziert Norres.

Deutliches Augenmerk richtet man auf die Umwelttechnik und entsprechende Lösungen wie sie ein „patentiertes Produkt für den Einsatz in Kläranlagen“ ermögliche – bei der Belüftung von Bewegungsbecken in der Wasseraufbereitung helfen die Schläuche, deutlich Energie einzusparen. „Abwasser“, sagt Mollen, „ist ein spannender und wachsender Markt. Wir bauen daher bei uns den Bereich Umweltschutztechnik deutlich aus.“ Dazu passt, dass man bei Norres reagiert hat und in der Schlauch-Produktion „bei fast allen PVC-Typen“ auf giftige Weichmacher verzichtet.

Durch „Internationalisierung und Innovation“ plant Mollen den Ausbau seines Unternehmens. Wobei Fortschritt ein Prozess in winzigen Schritten sein kann: „Es ist nicht zu erwarten, dass man einen Schlauch erfindet, auf den alle gewartet haben.“

Ausbildung: aus eigenen Kräften wachsen

Sieben Auszubildende hat Norres Schlauchtechnik allein letztes Jahr eingestellt, fünf weitere sollen 2012 dazu kommen. Derzeit bildet das Unternehmen in folgenden Bereichen aus: Industriekaufmann mit dualem Studium, Verfahrensmechaniker mit Schwerpunkt Kautschuktechnik, Industriemechaniker, Fachkraft Lagerlogistik und Fachinformatiker.

Für den Geschäftsführenden Gesellschafter Burkhard Mollen ist nicht nachvollziehbar, dass andere Unternehmen die Ausbildungsquote zurückfahren – vor allem, wenn man wie Norres das Ziel habe, „aus eigenen Kräften zu wachsen“.