Gelsenkirchen. . Hermann Möller (69) und Egon Klein (67) sind von der Verkehrswacht mit der höchsten Ehrung ausgezeichnet worden.
Während der Jahreshauptversammlung der Verkehrswacht Gelsenkirchen sind jetzt zwei Kraftfahrer für ihr vorbildliches Fahren mit dem Goldenen Lorbeerblatt ausgezeichnet worden. Das ist die höchste Auszeichnung, die die Deutsche Verkehrswacht verleiht. Hermann Möller (69) aus Rotthausen und Egon Klein (67) aus Bulmke-Hüllen fahren seit 50 Jahren sicher Auto. Ihr Punktekonto in Flensburg ist leer.
„Diese Auszeichnung wird nur an Leute verliehen, die noch mobil sind“, erklärt Helmut Barek, Vorsitzender der Verkehrswacht Gelsenkirchen. Die Träger des Goldenen Lorbeerblatts würden eine Vorbildfunktion erfüllen. Und auch die „null Punkte“ sind Pflicht, möchte man sich mit der höchsten Auszeichnung schmücken.
20.000 Kilometer pro Jahr
Hermann Möller ist Mitglied des hiesigen Kraftfahrerclubs „Starke Achse“ und dort für Touristik, Sport und Verkehr zuständig. „Ich bin wirklich aktiv. Ich war gestern noch bei der ADAC-Jahreshauptversammlung.“ Der 69-jährige Berufskraftfahrer fährt seit 40 Jahren mit dem LKW quer durch Deutschland und Europa, hat dementsprechend Kilometer gemacht.
Aber auch Egon Klein ist „ein paarmal um die Erde gefahren“. Als er noch berufstätig war, kam er mit vergleichsweise wenig Kilometern aus – nämlich etwa 20.000 pro Jahr. Für Hermann Möller sind das Peanuts: „Wir durften pro Tag 600 Kilometer fahren.“
"Man sollte sich selber nachschulen"
Was halten die beiden denn von der regelmäßig aufkommenden Forderung nach einer Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren. Teilweise haben die beiden Gold-Fahrer Verständnis. „Die Augen müssten regelmäßiger untersucht werden“, so Möller. Sein Vorschlag: ab einem Alter von 60 Jahren alle zwei Jahre zum Test. Aber es geht doch auch um das schlichte Verlernen? „Man sollte sich selber nachschulen, immer auf dem neuesten Stand bleiben. Vielleicht hin und wieder einen Fragebogen ausfüllen.“ Egon Klein stimmt ihm zu.
Was sich in 50 Jahren verändert hat? Klar, es gebe heute mehr Verkehr, sagt Klein. „Aber da wächst man rein.“ Während Hermann Möller während seiner Brummi-Laufbahn geschätzte 10 Punkte in Flensburg sammelte, kam er ganz ohne aus. Heute sind beide Konten blitzeblank.