Gelsenkirchen. Sind die Fan-Scharen vor dem Spiel in die Schalke-Arena geströmt und fiebern dem Anpfiff herbei, kommt das Chaos auf dem Stadion-Vorplatz erst richtig zum Vorschein. Die Folge des achtlos weggeworfenen Mülls beschäftigt einen ganzen Trupp Gelsendienste-Mitarbeiter nach den Spielen einen halben Tag.
Es scheint, als würden einige Menschen jede gute Kinderstube vergessen, wenn sie sich auf den Weg zu einem Fußballspiel machen. Sind die Massen in die Arena geströmt und fiebern dem Anpfiff herbei, kommt das Chaos auf dem Stadion-Vorplatz erst richtig zum Vorschein. Müll wohin das Auge auch schaut. Das stieß auch einigen WAZ-Lesern übel auf und sie fragten: „Kann man da nicht mal was machen?“
Die Folge des achtlos weggeworfenen Mülls beschäftigt einen ganzen Trupp Gelsendienste-Mitarbeiter nach den Spielen einen halben Tag. Erst dann ist es rund ums Stadion wieder sauber. „Der FC Schalke 04 als Hausherr beauftragt uns im Einzelfall. Dann rücken unsere Mitarbeiter aus und reinigen das Gelände“, erklärt Gelsendienste-Sprecher Peter Efing. Weniger Arbeit müssten die Gelsendienste-Mitarbeiter investieren, wenn es rund um die Arena mehr fest installierte und an Spieltagen mehr temporäre Müllbehälter geben würde. „Leider haben wir oft schlechte Erfahrungen mit Vandalismus machen müssen, so dass der Einsatz von mobilen Abfallbehältern nur begrenzt möglich ist“, so Efing. Trotz Anfrage der WAZ gab der Fußball-Bundesligist selbst keine Stellungnahme zum Thema ab.
„Vor allem in Bussen und Straßenbahnen haben wir dann reichlich zu tun“
Das Problem des großen Müllaufkommens an Spieltagen kennen die Mitarbeiter der Bogestra auch zur Genüge. „Vor allem in Bussen und Straßenbahnen haben wir dann reichlich zu tun“, sagt Sprecherin Sandra Bruns. Trotz Verbotes steigen viele Fahrgäste mit Getränken ein. „Kontrollieren können wir das bei einem solchen Personenaufkommen nicht“, so Bruns.
Um der Lage trotzdem Herr zu werden, werden die Wagen an den Endhaltestellen grob gereinigt, bevor neue Fahrgäste zusteigen. Servicekräfte stehen dafür zum Beispiel in Buer parat, wenn die Linie 302 die Fans zum Stadion bringt. „Trotzdem ist der Boden leider oft klebrig, weil Bierflaschen und Coladosen umkippen und auslaufen. Das ist in der Kürze der Zeit aber dann nicht mehr zu ändern“, sagt Bruns. Auch die Müllbehälter an den Haltestellen werden an Spieltagen mehrmals geleert.
„Wir appellieren an die Eigenverantwortung aller Bürger, ihren Müll eben nicht einfach in die Umwelt zu werfen, sondern ihn in einen der vorhandenen Müllkörbe zu entsorgen. Auch, um die Müllgebühren in Gelsenkirchen dauerhaft stabil zu halten“, sagt Stadtsprecher Oliver Schäfer. Um genau diese Eigenverantwortung zu stärken, gebe es Aktionen wie „GEputzt“, die auf die Problematik von Müll im öffentlichen Raum aufmerksam machen und die Bürger so sensibilisieren sollen, so Oliver Schäfer.
Besondere „Müll-Schwerpunkte“ im sonstigen Stadtgebiet abseits des Berger Feldes gebe es nicht, sagt Peter Efing. Wilde Müllkippen beschäftigen die Reinigungs-Experten aber immer wieder. Ein eigens deshalb ins Leben gerufener Trupp „Geländereinigung“ kümmert sich um die Beseitigung solcher Schandflecken. Der Bereich Stadtbildpflege besteht bei Gelsendienste aus 460 Mitarbeitern. Die sind aber nicht alle ausschließlich für die Beseitigung von Müll zuständig. „Hierzu zählen zum Beispiel auch die Gärtner, Auszubildenden und Straßenreiniger, die mit den Spezialfahrzeugen die Rinnsteine reinigen“, erklärt Efing.