Gelsenkirchen. Das neue Projekt „Schalke macht Schule“ hat eine erfolgreiche Testphase hinter sich. Bis zum Sommer ist das Angebot für die Klassen 7 bis 10 schon restlos ausgebucht.
Grundlegende gesellschaftliche Werte vermitteln, im Alltag Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt entschieden entgegentreten, innere Stärke und Teamfähigkeit (weiter-)entwickeln – und das Ganze obendrein nachhaltig: Das Projekt „Schalke macht Schule“ packt’s an. Testweise bereits seit September vergangenen Jahres, hochoffiziell seit Donnerstag.
Im Herbst hat das Lernzentrum in der Arena seine Pforten für Schüler der Klassen 7 bis 10 von zwei Schulen geöffnet. 184 Schüler aus acht Klassen haben teilgenommen; 56 Prozent von ihnen stammen aus Familien mit Migrationshintergrund, davon wiederum haben 77 Prozent türkische Wurzeln. Soweit zur Statistik. Die große Gemeinsamkeit der jungen TeilnehmerInnen: Sie hatten Spaß und haben während der jeweils vier Projekttage während der offiziellen Unterrichtszeit statt Schulbänke Schalkestühle gedrückt.
„Besonders charakteristisch für das Projekt ist die Nichtalltäglichkeit. Die Teilnehmer lernen Orte in der Arena kennen, zu denen ein normaler Schüler keinen Zugang hat“, sagte Projektleiter Daniel Deimel gestern bei der Präsentation im Stadion vor Schulsozialarbeitern der Gelsenkirchener Haupt- und Gesamtschulen sowie Vertretern der Stadtverwaltung, allen voran Oberbürgermeister Frank Baranowski. Diplom-Pädagoge Deimel schilderte den Ablauf der vier Projekttage zunächst anhand von „Stundenplan“ und Fotos. Ein Film (gedreht in Lüdenscheid-Nord!) vervollständigte das Gesagte.
Anerkennung vom Oberbürgermeister
Mit einem Besuch im Schalke-Museum beginnt Tag 1 auf Schalke; im Erzähl-Café treffen die Schüler am letzten Tag auf einen U17-Spieler. Im abschließenden Gespräch geht es um Klischees, Vorurteile und Diskriminierung.
Die Robert-Bosch-Stiftung hatte das Projekt „Lernen im Stadion“ 2009 ins Leben gerufen. „Seit dieser Zeit ist der Aspekt gesellschaftspolitische Bildung für die Stiftung ein besonderer Schwerpunkt“, sagte deren Sprecherin Melanie Schuster gestern. Zehn Lernzentren in ebenso vielen Bundesliga-Stadien gebe es inzwischen. Woran nicht zuletzt Projektpartner und -förderer Bundesliga-Stiftung einen Anteil hat. Die Stiftung wurde 2009 im Sinne einer sozialen Verantwortung gegründet, wie Stiftungs-Vertreterin Dr. Anna-Lisa Schwarz betonte.
Oberbürgermeister Frank Baranowski anerkannte Anliegen und Leistung von „Schalke macht Schule“ als neuen Weg, wichtige Inhalte adäquat an die Zielgruppen in Haupt- und Gesamtschule heran zu bringen, und bezeichnete das Projekt als eines mit „hochintelligentem Ansatz“.