Gelsenkirchen.

„Wir wollen keine Besserstellung, sondern Gleichbehandlung“, sagte Silke Ossowski zur Begrüßung und sah, wie zahlreiche Zuhörerinnen zustimmend nickten. Viel sei in den letzten Jahren bewegt worden, am Ziel ist man aber noch lange nicht angekommen. „Im Berufsleben wird ein Mann einer besser qualifizierten Frau noch immer vorgezogen“. Unter dem Motto „Zukunft braucht Mut – Zukunft braucht Frauen“ veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) am Sonntag ihren traditionellen Empfang in der Schauburg zum Internationalen Frauentag.

Bei einem Imbiss konnten die Besucher ins Gespräch kommen. Im Foyer präsentierten sich an Ständen Organisationen, wie die Frauenberatungsstelle, die Volkshochschule, das Mädchenzentrum oder die Gleichstellungsstelle. Nach einleitenden Worten der AsF-Vorsitzenden Silke Ossowski und der SPD-Landtagsabgeordneten Heike Gebhard wurde der Film „In guten Händen“ gezeigt.

Kritisch beleuchtet

„Früher haben wir immer Filme ausgesucht, die das Thema Gleichberechtigung kritisch beleuchtet haben. Aber die Herausforderungen kennen wir ja alle“, erzählt Ossowski. „Deshalb gibt es jetzt in der Regel einen Film, der das Thema augenzwinkernd aus einem anderen Blickwinkel erzählt.“

Unter die Besucherinnen haben sich nur wenige Männer gemischt. Dafür sind aber Frauen aller Altersgruppen in die Schauburg gekommen. „Viele jüngere Frauen haben ein anderes Selbstbild als frühere Generationen. Für sie ist es selbstverständlich, dass sie wählen, Abitur machen und studieren können“, sagt Ossowski. „Im Laufe des Berufslebens merken sie oftmals, dass es noch keine Gleichstellung gibt.“ Diskutiert wurde vor allem über die Frage, wie Job und Familie zu vereinbaren sind. „Erst kümmern sich Frauen um die Kinder und später kommt die Pflege der Eltern dazu.“

Traditionelle Rollenbilder

„In unseren Köpfen muss eine Menge passieren“, meint Heike Gebhard. Noch immer gebe es traditionelle Rollenbilder, die bearbeitet werden müssten. Auch deshalb sei der Internationale Frauentag von großer Bedeutung. „Er ist kein Gedenktag, sondern höchstaktuell“, stimmt auch Heike Gebhard zu.