Gelsenkirchen. Jahresabschluss von GeKita weist ein deutliches Minus aus und doch steht der Betrieb auf wirtschaftlich sehr gesunden Beinen. Aktion „Kitas brauchen Männer“ findet Anerkennung bei den Ausschussmitgliedern.

Die Gelsenkirchener Kita-Landschaft ist auf einem guten Weg. An vielen Ort wird saniert, umgebaut und vor allem ausgebaut. Das kostet Geld, viel Geld und trotzdem ist man bei GeKita gut aufgestellt.

Das bestätigte jetzt auch Wirtschaftsprüferin Tanja Grimme dem Betriebsausschuss in seiner Sitzung in der Kindertagesstätte Wiehagen am Dienstagnachmittag. „Erwartet wurde für den Jahresabschluss 2010 ein Minus von rund 1,5 Millionen Euro. Geworden sind es letztlich rund eine Million. Das ist aber zu verschmerzen, da in den Vorjahren gut gewirtschaftet wurde und die Rücklagen erhöht wurden. Im Jahr 2009 machte GeKita noch 582.000 Euro Plus“, erläuterte Grimme den Ausschussmitgliedern.

Kerngesunder Betrieb

Dass auch in den kommenden Jahren der beherzte Griff in die gebildeten Rücklagen ansteht, muss ebenfalls niemanden beunruhigen, denn mit einem Eigenkapitalanteil von knapp 40 Prozent ist GeKita das, was man in der freien Wirtschaft getrost als kerngesund beschreiben kann.

Ein ehrgeiziges Ziel präsentierte David Westwich den Ausschussmitgliedern. Der 33-Jährige ist Koordinator von „Kitas brauchen Männer“ und warb offensiv für die Aktion. „In drei Jahren wollen wir 60 Männer bei uns haben. Das würde einem Anteil von gut zehn Prozent entsprechen“, so Westwich.

Beruf mit Zukunftsperspektive

CDU-Ausschussmitglied Wolfgang Heinberg, selbst gelernter Erzieher, dämpfte die Erwartungen. „Ich bin seit meiner eigenen Ausbildung 1979 überzeugt, dass wir mehr Männer in den Kitas brauchen, aber die Zahl von 60 in drei Jahren halte ich für sehr ambitioniert. Dabei müssen wir alle helfen, denn gelingen kann das nur, wenn wir die Rahmenbedingungen verändern und ein Bewusstsein dafür wecken, dass Erzieher-Arbeit richtige und wichtige Arbeit ist“, so Heinberg.

Silke Ossowski (SPD) lenkte den Blick in eine andere Richtung: „Das Problem ist leider die Bezahlung. Als einziger Ernährer einer Familie reicht der Lohn nicht aus“. GeKita-Betriebsleiter Alfons Wissmann wollte das nicht gelten lassen: „Womit Frauen auskommen, müssen Männer auch auskommen können. Wir bieten aber einen Beruf mit Zukunftsperspektive“.