Gelsenkirchen. Das Inkasso-Unternehmen Creditreform hat den Schuldneratlas 2011 veröffentlicht. Gelsenkirchen behält die rote Laterne und gehört zu den zehn deutschen Städten mit der höchsten Schuldnerquote.

Die 15,4 % oder 30.070 betroffenen Privatpersonen in der Emscherstadt werden im Ranking der Schuldnerquoten nur durch Städte wie Bremerhaven oder Halle an der Saale übertroffen. Im Ruhrgebiet belegt Gelsenkirchen den letzten Platz hinter Duisburg und Herne und gehört zu den vier der zwölf Städte in der Region, in denen die Schuldnerquote im Vergleich zum Vorjahr gegen den Trend gestiegen ist.

„Wir haben viele Personen, die aus eigener Kraft gar nicht mehr aus den Schulden herauskommen“, hat Jan Stenmans, Geschäftsführer von Creditreform Essen beobachtet. Nach wie vor seien Arbeitslosigkeit, Krankheit oder die Scheidung die Hauptgründe, wie man in Schulden geraten könnte. Türmen sich die Mahnungen, ignorieren viele Menschen die Post.

Aufgeschlüsselt nach Gelsenkirchener Postleitzahlen, verteilen sich die Schuldner wie folgt im Stadtgebiet:

  • 45879 21,04% (+0,82% zum Vorjahr),
  • 45881 21,16 (+0,04 %),
  • 45883 12,93% (-0,29%),
  • 45884 17,34 % (+0,25%),
  • 45886 16,09% (+ 0,07),
  • 45888 17,91% (+0,75%),
  • 45889 15,07 % (-0,20%),
  • 45891 13,60 % (-0,04%),
  • 45892 11,74 % (-0,34%),
  • 45894 9,58% (-0,3%),
  • 45896 13,91% (-0,21%),
  • 45897 13,4% (-0,32%) und
  • 45899 15,96% (+0,03%).

„Die Zahlen überraschen nicht. Wenn eine Stadt eine hohe Arbeitslosenquote hat, wohnen hier auch viele Menschen, die Schulden haben“, kennt Stadtsprecher Martin Schulmann die Zusammenhänge. Die Schuldnerberatungsstelle der Gafög, die die Stadt mitfinanziert, verzeichnet regen Zulauf.