Gelsenkirchen. . Zum 12. Mal lud Musikschul-Dozent Dietmar Schmahl zu alternativer Musik-Unterhaltung jenseits der Bütt ein. Auch preisgekrönte Musiker verfielen im ausverkauften Consol Theater der „Saxomanie“.

Wer am Samstag gut und auch gerne auf Kostüme, Konfetti und Kalauer in der Bütt verzichten konnte und musikalisch mehr als Tuschs geboten bekommen wollte, war im Consol Theater an der richtigen Adresse. Anfangs in der Kellerbar, später im Saal der ehemaligen Bergbaustätte hieß es traditionell „Jazz trotz(t) Karneval“.

Vor ausverkauftem Haus spielten drei Formationen Stücke aus den Bereichen Swing, Jazz, Bossa Nova und Salsa. Den Anfang machte in der Kellerbar die „Saction 5+“ mit jazzig anspruchsvollen Arrangements für fünf Saxofone. Im Anschluss spielten die „Spark Plugs“. Die Bigband der städtischen Musikschule spannte unter der Leitung von Dietmar Schmahl einen Bogen des Swing von den 1930er- bis zu den 1960er-Jahren – von Count Basie bis Charles Mingus. Nach der Pause ging es im Saal des Consol Theaters mit der Formation „Saxomanie & Brass“ weiter, die von den preisgekrönten Musikern Sabine Kühlich (Gesang; Shure-Award/Montreux) und Christian Kappe (Trompete; Jazzpreis Ruhr) begleitet wurden.

„Meine Damen und Herren, das ist Swing“, verlieh Schmahl – an der Musikschule Dozent für Saxofon und Bigband und außerdem Veranstalter von „Jazz trotz(t) Karneval“ – seiner Begeisterung Ausdruck, die längst aufs Publikum übergesprungen war. Schmahl gab sogar Nachhilfe in Sachen Musikunterricht: „Swing ist in den 1920er-Jahren entstanden. Dieses Treibende, dieses Groovende, dieses Rollende – das gab es vorher nicht.“

"So viel positive Resonanz ist unfassbar"

Schwerpunkt von „Saxomanie & Brass“ war Latin-Jazz von Bossa bis Salsa. Drei Arrangements hatte Dietmar Schmahl vorbereitet. Neben One Note Samba und So Danco Samba war das Dinah Washingtons „What A Difference A Day Makes“, das schneller und beschwingter daherkam als das Original, so dass Sabine Kühlich dazu sogar die Hüften kreisen ließ.

„So viel positive Resonanz ist unfassbar“, sagte Dietmar Schmahl am Sonntag auf Anfrage. Seit zwölf Jahren veranstaltet er die Kontra-Karnevals-Veranstaltung. „Im Consol Theater waren wir jetzt zum zehnten Mal. Vorher hat ,Jazz trotz(t) Karneval’ in privaten Kellerräumen stattgefunden.“ Gut, die Kellerbar ist faktisch auch ein Keller, aber einer, in den 160 Gäste passen.