Zahlreiche Anti-Karnevalisten flüchteten wie jedes Jahr vor der närrischen Dauerbeschallung in die Kellerbar des Consol Theaters. Die Initiative "GEjazzt" lud zum traditionellen Abend "Jazz trotz(t) Karneval"
Als Karnevalmuffel ist man froh, wenn man bemerkt, dass man nicht allein ist. Die Kellerbar des Consol Theaters war einmal mehr bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Initiative "GEjazzt" zum musikalischen Kontrastprogramm für Anti-Jecken lud: Bei "Jazz trotz(t) Karneval" gab es wieder Swing, Blues und Latin statt Klatschmarsch und Schunkelschlager.
Den Auftakt für das mehrstündige Programm besorgt in guter Tradition die Big Band der Städtischen Musikschule. Groovige, funkige Klänge füllen den Saal, klassische Swingsounds zeigen die Vielseitigkeit des Ensembles unter Leitung von Dietmar Schmahl. Besonders die Bläsergruppe überzeugt an diesem Abend durch punktgenaue Einsätze und präzise ausgeführte Riffs. Die Tatsache, dass die Big Band diesmal ganz ohne "eingekaufte" Profis auskommt, belegt eindrucksvoll, dass die jahrelange Arbeit der Musikschule auf kontinuierlich hohem Niveau Früchte trägt.
Das "Spardosen-Terzett" betritt als Nächstes die Bühne. Nicht erst seit Roger Cicero weiß man, dass Swing und Jazz mit witzigen deutschen Texten funktionieren können - diese 1989 gegründete, durch die Zusammenarbeit mit Autor und Sänger Wiglaf Droste bekannt gewordene Band beweist sich schon lange in diesem Bereich. Mit seiner abwechslungsreichen, unterhaltsamen Musikmischung aus traditionellem Swing, Modern Jazz-Anleihen, Chanson und Latin-Rhythmen hat das Trio (Rainer Lipski, Klavier, Gitarre, Saxophon, Mickey Neher, Drums, Kai Struwe, Bass) das Publikum in der Kellerbar auf Anhieb im Griff. Noch minimalistischer geht das Programm schließlich mit dem Duo Michael Mikolaschek (Klavier) und Gerd Dudek (Saxophon) zu Ende.
"Wir freuen uns über den Zuspruch für diese schon traditionelle Veranstaltung", sagt Dietmar Schmahl. Bei den heißen Rhythmen tanzte sogar das Personal hinter der Theke mit. Sto