Gelsenkirchen.
Aus lokaler Sicht gibt es an dieser großen Erfolgsgeschichte wohl nur einen Makel: Auch wenn der Name den Schluss nahelegt, die Stadt Gelsenkirchen ist (leider) nicht Gesellschafterin der Gelsenwasser AG, dem größten Wasserversorger, den Deutschland zu bieten hat.
Nein, das ist die Wasser und Gas Westfalen GmbH. Die wiederum gehört den Dortmunder Stadtwerken sowie den Stadtwerken Bochum. Doch wichtiger Steuerzahler und damit ein strategisch bedeutsamer Partner ist und bleibt das Unternehmen, dessen Hauptsitz die sogenannte „Puppenstube“, das Transparente Haus, an der Willy-Brandt-Allee ist.
125 Jahre besteht das Versorgungsunternehmen, dessen Kerngeschäft die Wasserver- und -entsorgung ist. Das ist ein Grund zum Feiern, ein Anlass, sich auch mal selbst gehörig auf die Schulter zu klopfen. Das geschah am Samstag im Musiktheater im Revier in einer charmant und kurzweilig arrangierten Veranstaltung für geladene Gäste. Über 600 folgten dem Ruf der Gelsenwasser AG. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) etwa, Umweltminister Johannes Remmel (Grüne), auch der Münsteraner Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke (CDU), Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski selbstverständlich und viele, viele andere. 60 Oberbürgermeister und Bürgermeister kamen, 70 Parlamentarier und diverse Geschäftspartner waren angereist – sogar aus Polen und Tschechien.
Mehrere Kurzinterviews
Geboten wurde den Gästen eine Mixtur aus angenehmer Unterhaltung und filmisch interessant inszenierter Zeitreise, in der auch viele ehemalige Mitarbeiter als Zeitzeugen zu Wort kamen und in ihren Beiträgen diesen Eindruck herausarbeiteten: Gelsenwasser ist zwar ein modernes und selbstverständlich auf Profit ausgerichtetes Unternehmen, allerdings mit einer familiären Atmosphäre, in der man sich als Arbeitnehmer wohlfühlen darf und kann.
Serviert wurde das alles häppchenweise und gekonnt moderiert von Fernseh-Journalist Rudi Cerne. Der Wanne-Eickeler war es auch, der in mehreren Kurzinterviews u.a. mit Kraft, Baranowski und Henning R. Deters, dem Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens, die Entwicklung und Bedeutung des Unternehmens herausarbeitete.
Arbeit einer starken Unternehmensfamilie
Angefangen mit der Gründung der „Aktiengesellschaft Wasserwerk für das nördliche westfälische Kohlenrevier“ (28. Januar 1887 in Castrop von Friedrich Grillo und anderen) über seine rasante Entwicklung in Zeiten der Industrialisierung im Ruhrgebiet (Bergbau-, Stahl- und Textilindustrie) bis hin zur hohen Bedeutung der Trinkwasserversorgung für die Menschen in heutigen Tagen, gestützt u.a. auf Einrichtungen wie die Talsperren Haltern und Hullern.
Diese Aufgabe, Trinkwasser zu liefern, ist noch heute Kerngeschäft des Traditionsunternehmens mit Hauptsitz in Gelsenkirchen, das sich aber längst auf den Weg gemacht hat, andere Versorgungssparten für sich zu entdecken und zu nutzen. Strom und Gas gehören zum Portfolio und sind Bausteine für den Wachstum, der sich auch in den Umsatzerlösen niederschlägt. Für die AG lagen die im Jahr 2008 bei 401,5 Millionen Euro stiegen über 581,1 Mio Euro in 2009 auf 588,4 Mio Euro in 2010. Für den Konzern wuchsen die Umsatzerlöse von 547,4 Mio Euro (2008) über 673,4 Mio Euro (2009) auf 702,3 Mio Euro (2010).
„Dieser Erfolg“ , sagte Henning R. Deters, „basiert auf guten und nachhaltig wirkenden Entscheidungen aus der Vergangenheit und auf der engagierten Arbeit einer starken Unternehmensfamilie, die eine hohe Identifikation mit Gelsenwasser hat.“ Darauf lasse sich die Zukunft aufbauen, meinte der Vorstandsvorsitzende, der auch seine persönliche Perspektive auf lange Zeit im Unternehmen sieht: „Für die nächsten 25 Jahre ist die Position des Vorstandsvorsitzenden besetzt.“
Viele Veranstaltungen für Interessierte
Der Samstag gehörte den geladenen Gästen, im Laufe des Jahres aber wird Gelsenwasser weitere Veranstaltungen anbieten, nachdem bei einem großen Mitarbeiterfest am 4. Mai die blau-grüne Mannschaft gefeiert hat.
Die Menschen der Region sind im Sommer beispielsweise zu Tagen der offenen Tür eingeladen: Der erste findet am 23. Juni im Wasserwerk Haltern statt. Ab Ende August stellen sich dann die Betriebsdirektionen/-stellen im Versorgungsgebiet vor: 26. August Unna, 2. September Recklinghausen, 9. September Gelsenkirchen, 16. September Lüdinghausen, 23. September die Betriebsstelle Issum der Gelsenwasser Energienetze GmbH.
Seit Samstag gibt es auf der Homepage im Internet ein großes Gewinnspiel – die blau-grüne Zeitreise auf der Startseite unter www.gelsenwasser.de lohnt sich also auf jeden Fall.
Das Buch ist, wie berichtet, für 19,90 € über den Gelsenwasser-Shop erhältlich unter: www.gelsenwasser-shop.de