Gelsenkirchen.
Mindestens einmal im Jahr für ein paar Stunden abschalten, die schwierige Lebenssituation vergessen, im Kreis Betroffener Kultur erleben und lecker Essen am selbst zusammengestellten Buffet fassen.
„Das ist einfach wichtig“, sagt der Gelsenkirchener Verdi-Chef Wolfgang Gottschalk. Und so hat die Erwerbslosengruppe der Vereinten Dienstleistungs-Gewerkschaft in Kooperation mit dem Industrie- und Sozialpfarramt zum inzwischen siebten Hartz-IV-Neujahrsempfang geladen.
Gottschalk und Sozialpfarrer Dieter Heisig begrüßten dazu rund 70 Gäste. „Dieses Mal waren viele Mütter mit Kindern unter den Gästen“, freut sich Gottschalk über den Zuspruch derer, die das Jahr über kaum Grund zum Feiern haben. Und setzt dann nachdenklich hinterher: „Es wäre schön, wenn auch Erwerbslose einmal die Chance bekämen, am Neujahrsempfang der Stadt teilzunehmen.“
Plädoyer für eine lebendige Stadt
Er sagt das mit Blick auf den wunderbaren Werbefilm zu Beginn der Veranstaltung im Musiktheater (WAZ berichtete) und dessen Botschaft: „Wir alle sind Gelsenkirchen“. Dazu gehörten eben auch Hartz-IV-Empfänger. Auch in seinem Grußwort an die Runde im DGB-Jugendheim knüpfte Gottschalk an den Stadtempfang, genauer gesagt an eine Aussage des Ehrengastes, dem Münchener OB und Präsident des Deutschen Städtetages, Christian Ude, an. Dieser hatte in seinem Plädoyer für eine lebendige Stadt auch die negativen Auswirkungen von Perspektivlosigkeit der Menschen angesprochen.
Neujahrsempfang
Grund zur Freude gab es beim Hartz-IV-Empfang dennoch: Werner Skiba von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) überreichte dem Erwerbslosenausschuss eine Spende in Höhe von 500 Euro. Das Geld war bei einer eigens für diesen Zweck bestimmten Kollekte zusammengekommen.