Gelsenkirchen. . Stehende Ovationen in der restlos ausverkauften St. Joseph-Kirche gab es am Sonntagnachmittag für den Knappenchor Consolidation. Der hatte zum traditionellen Weihnachtskonzert in das Schalker Gotteshaus eingeladen.
Stehende Ovationen in der restlos ausverkauften St. Joseph-Kirche gab es am Sonntagnachmittag für den Knappenchor Consolidation. Der hatte zum traditionellen Weihnachtskonzert in das Schalker Gotteshaus eingeladen und unter dem Motto „Die Himmel rühmen“ die besinnliche Zeit verabschiedet. Im Kirchenjahr endet mit dem Epiphaniasfest am Sonntag nach Heilige Drei Könige die Weihnachtszeit.
Vorher wurde die Kirche an der Kurt-Schumacher-Straße/ Ecke Grillostraße noch einmal in durchweg weihnachtliche Atmosphäre getaucht. Der Knappenchor Consolidation unter Leitung von Lothar Trawny hatte sich für sein Weihnachtskonzert Verstärkung mit ins Boot geholt: Sopranistin Christine Alexander, Trompeter Alexander Valerstein und Organist Karel Smagge. Durchs Programm führte wie schon im letzten Jahr der WDR-Moderator Gisbert Baltes. Hilde Nietsch erzählte ihre ganz persönliche Weihnachtsgeschichte. Die zwei großen Weihnachtsbäume im Altarraum und die Krippe machten die Weihnachtsstimmung auf der Zielgeraden perfekt.
"Leise rieselt der Schnee"
Der Knappenchor eröffnete das Konzert mit dem namensgebenden Beethoven-Stück „Die Himmel rühmen“ in der Fassung von Carl Reinecke. Weiter ging es mit „Heilige Nacht“ von Adolphe Charles Adam, gefolgt von dem von Arnhold Kempkens überarbeiteten „Sonntag“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Dann war Händel-Zeit in der St. Joseph-Kirche. Erst stimmte der 40-köpfige Knappenchor „Let The Bright Seraphim“ aus Samson an, anschließend das Messias-Stück „Er weidet seine Herde“.
Nach einem Abstecher zu Johann Walter Scharf und seinem Satz zu Dimitri Bortnianskis „O Herr, gib Frieden“ und der Trawny-Version von „Deck The Hall“ gaben die Knappen ab an die Gastmusiker. Zunächst spielten Trompeter Alexander Valerstein und Organist Karel Smagge aus dem Konzert für Trompete und Orgel von Federico Torrini, gefolgt von Eduard Ebels „Leise rieselt der Schnee“ und der Trawny-Version von „Ihr Hirten, erwachet“.
Grubenlampe als Krawattennadel
Dann traten nacheinander zwei Frauen in den Mittelpunkt. Singenderweise war das Christine Alexander mit der ausgiebigen Bach-Kantate „Jauchzet Gott in allen Landen“. Begleitet wurde sie dabei von den beiden Musikern Valerstein und Smagge. Anschließend erzählte die Gelsenkirchenerin Hilde Nietsch, die Moderator Gisbert Baltes bei einer WDR-Reportage kennengelernt hatte. Sie erzählte von ihrer Flucht über Haff und Ostsee und Heiligabend 1945 – hungernd und auf Stroh schlafend: „Ich glaube, dass wir dem Stall von Bethlehem nie so nah waren.“
Baltes, bekennender Ruhrgebietsanhänger, bekam vom Knappenchor nach dem von allen Akteuren gemeinsam gesungenen Schlusslied „O du fröhliche, o du selige“ eine Krawattennadel in Form einer Grubenlampe überreicht.