Gelsenkirchen. Licht an, Vorhang auf, Manege voll: Noch wird geprobt, gerichtet und am Programm gefeilt, bekommt der Weihachtscircus den letzten Feinschliff. Im Revierpark Nienhausen wird am Mittwoch um 15 Uhr Premiere gefeiert. Das „Happy-Birthday“-Gastspiel endet am 8. Januar 2012.
Armani gönnt sich ein Mittagspäuschen auf Stroh. Gestern Paris, heute Gelsenkirchen, eben die erste Probe hinter den Gittern in der Probst-Manege: Der fünf Jahre alte weiße Tiger kommt rum. Und er ist der Star in der fünfköpfigen Tigergruppe von Alfredo Beautour.
Die letzten Wochen war der Franzose noch mit seinen Tieren an der Seine engagiert, jetzt gastiert er er, nun ja, nah der Emscher. Kein Problem. Und auch Regisseur Dirk Kuik ist nach der ersten Probe zufrieden. „Die Tiger fühlen sich wohl. Die Nummer hat gut geklappt. Für die Tiere ist das ja spannend. Ein neuer Platz, ein anderer Zirkus. In Paris haben sie auf der Bühne gearbeitet, hier auf Sägemehl. Bei uns läuft’s besser, fand Beautour.“ 1:0 für Gelsenkirchen.
Rundum machen sich Artisten warm, dehnen Beine und Rücken. Das Orchester spielt auf dem Balkon wie in einer Endlosschleife. Der Circus Probst bereitet sich auf sein Weihnachtsgastspiel im Revierpark vor. Das Entree ist einladend hergerichtet. Unzählige Glühlämpchen leuchten, das Vorzelt ist weihnachtlich herausgeputzt – mit geschmückten Bäumen, mit Gastronomiewagen, mit Bestuhlung und roten Teppichen. Es glitzert und funkelt, die Pailletten an Artistenkostümen strahlen mit tausenden Baumkugeln und Sternen um die Wette.
Generalprobe verlief erfolgreich
Abends steht die Generalprobe an. Der Durchlauf am Mittag dient der Feinabstimmung. Wie wirkt das Licht, wie klappt der Umbau, wo muss das Orchester um Gregor Pierscinski die Schlagzahl erhöhen, wann unterstreicht der Trommelwirbel den Nervenkitzel? Das Programm, das die Probsts allein für ihr „Happy-Birthday“-Gastspiel und den 15. Aufschlag in Gelsenkirchen mit Regisseur Kuik (er ist zudem auch Agent für die Mehrzahl der Künstler) zusammengestellt haben, wird es in dieser Form nie wieder geben. „Wir haben viele Nummern, die Premiere feiern“, sagt der Niederländer. Viel Zeit, um sich einzuspielen, um die Choreographie im Detail abzustimmen, bleibt nicht. Da ist die Professionalität der Mitwirkenden gefordert.
„Die Programmreihenfolge steht natürlich weitgehend“, sagt Kuik. Die Anforderungen der Logistik geben da zwangsläufig den Rahmen vor. So wird es die Tigernummer mit den fälligen Umbauten direkt nach der Pause geben – und zum Finale die Trapezkünstler. Kuik: „Wir haben viele starke Nummern, es braucht aber eben auch eine Steigerung zum Schluss. Eine Trapeznummer kann man nicht am Anfang bringen.“
Gut 50 Artisten und Akteure werden beim Schlussbild in der Manege stehen, ein weihnachtliches Finale mit Mitwirkenden aus vielen Ländern rund um den Globus zelebrieren. Moderatorin Carmen Leyseck bekommt dabei gesangliche Unterstützung. Und auch vorab wird sie bei ihren Ansagen optisch flankiert. 15 Darbietungen hat der Circus Probst beim 15. Gastspiel im Programm. Erstmals werden Nummernmädchen die Show-Teile anzeigen. Zwei Kubanerinnen haben den Job übernommen.
Vorstellungen täglich 15 und 19.30 Uhr, Heiligabend nur 14 Uhr, 8. Januar nur 15 Uhr.
Karten- 177 99 90