Gelsenkirchen. . Heino ist bekannt für seine Musik. Und für die innige Beziehung zu seiner Frau Hannelore. Ihr ist es geschuldet, dass sich der Sänger neu erfand. Sie wünschte sich zum 30. Hochzeitstag ein Kirchenkonzert von ihrem Mann. Das war so gut, dass schnell daraus eine Tournee wurde.
Der Beginn des Konzertes war für die Gäste eine spannende Show. Franz Lambert, der „Dirigent eines Orchesters“, seiner elektrischen Orgel, eröffnete diese mit „Also sprach Zarathustra“. Dann stießen das Gloria-Quartett und Gitarrist Werner Hucks dazu. Gemeinsam interpretierten sie die „Ode an die Freude“. Nur von Heino war noch nichts zu sehen. Der betrat die Bühne nach den ersten Takten von „Es war am Anfang“, kam aus dem hinteren Bereich der Kirche und ging singend durch das Publikum, das begeistert applaudierte. Sehnsüchtig hatten sie bereits auf den Hauptdarsteller des Abends gewartet. Doch das hatte sich gelohnt.
Das ging runter wie Öl
Kraftvoll, mit wunderbarer Farbe in der Stimme und beeindruckendem Timbre bot Heino den ersten Titel dar, sang mit Ausdruck und Nachdruck dieses Plädoyer für mehr Verantwortung gegenüber der göttlichen Schöpfung. Und darum geht es dem Urgestein. Sein Konzert ist ein Statement. „Ich möchte damit meinen Beitrag leisten, den Glauben und die Liebe wieder in den Mittelpunkt unseres gemeinsamen Lebens zu stellen“, erklärte er in seiner Moderation, die er während des ganzen Programms frei sprach und hierbei für besinnliche wie heitere Momente sorgte.
Heino`s Weihnachtslieder
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Das Herz seiner Gäste gewann Heino mit altbekannten Melodien, wie etwa der Arie des Königssohns aus der Oper „Schwarzer Peter“, „Ach, ich hab in meinem Herzen“. Vor allem WDR-4 Hörern ging das runter wie Öl. Doch der Sänger machte mit diesem Ausflug in die leichte Klassik deutlich, seine Stimme hat alles, was die Oper braucht, enorme Qualität, Ausdruck, Gefühl, Farbe und manchmal eine gehörige Portion Schmelz.
Auch mit den geistlichen Liedern überzeugte Heino. Sein „Ave verum corpus“ war tatsächlich ergreifend, ebenso wie die Interpretation des „Ave Maria“ im zweiten Teil. Doch was hier so ungewöhnlich wirkte, ist eigentlich die Fortsetzung einer Familientradition. Denn der Großvater des Sängers war einst Organist am Dom zu Köln.
Wandlungsfähig mit "Jingle Bells"
Alle bisherigen Stücke waren zwar nichts, was man mit Heino verbindet, die eigentliche Überraschung aber waren die eingestreuten internationalen Weihnachtslieder. Mit ihnen stellte das Urgestein seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis. Offen lächelnd interpretierte er „Jingle Bells“, swingte leichtfüßig auf der Bühne und versprühte seinen Charme.
Ähnlich war auch der Charakter von „White Christmas“, stimmungsvoll unterstrichen dadurch, dass hinter der Bühne leuchtende Schneeflocken zu Boden fielen. Eine Show im Stile amerikanischer Vorbilder und in ihrem Mittelpunkt ein swingender Heino, der sich glatt mit Sinatra messen konnte.
Ein bisschen Lokalpatriotismus brachte der Rheinländer übrigens auch mit auf die Bühne. Er sang mit sonorer und kraftvoller Stimme den Choral „Lobe den Herren“, geschrieben auch von einem Rheinländer, Joachim Neander, nach dem ein mittlerweile sehr bekannter Teil des Düsseltals benannt wurde. Aber das ist eine andere Geschichte.
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