Gelsenkirchen. . Die Winterschrecken der letzten beiden Jahre sind noch präsent – mit Salzmangel und Streuengpässen, mit Einsätzen hart an der personellen Belastungsgrenze. Gelsendienste zeigt sich diesmal früh gewappnet – und hochgerüstet.

Die Winterschrecken der letzten beiden Jahre sind noch präsent – mit Salzmangel und Streuengpässen, mit Einsätzen hart an der personellen Belastungsgrenze. Gelsendienste zeigt sich diesmal früh gewappnet – und hochgerüstet.

Am neuen Betriebshof an der Wickingstraße sind zwar erst die Verwaltungskräfte eingezogen, aber auf dem weitläufigen Hallen-Areal (das erst nächstes Frühjahr in Betrieb gehen wird) ist schon für die Streutrupps vorgesorgt. Das neue Salzlager, eigentlich nur für 1000 Tonnen geplant, wurde nach den Erfahrungen der letzten Jahre baulich stark erweitert und ist bereits mit 3000 Tonnen Salz gefüllt.

Zwei Kleinfahrzeuge verstärken die Räumflotte

Zusammen mit den Lagern am Junkerweg und der Adenauerallee wurden insgesamt 4726 Tonnen Streugut gebunkert. Das sollte diesmal reichen: Im letzten Winter, rechnet Lothar Ullrich, Abteilungsleiter für die Stadtbildpflege wurden von Gelsendienste 2700 Tonnen Salz auf Gelsenkirchener Straßen verstreut.

Zwei neue Fahrzeuge, die auch als Großstreuer eingesetzt werden können, wurden angeschafft, ebenso wurde ein Großmäher mit Schneebürsten ausgestattet, zudem verstärken zwei Kleinfahrzeuge die Räumflotte, zählt Barbara Lubina die Anschaffungen der letzten Zeit auf. Zusammen mit Ullrich und Gärtnermeister Jörg Wiedemann war die Abteilungsleiterin Abfallwirtschaft für die logistischen, baulichen und praktischen Vorbereitungen für den Winterdienst befasst.

Neue Sole-Mischanlage

Massig, aber eher unspektakulär in ihrem Lindgrün stehen zwei Silobehälter vor der Hallenfront. Doch sie sind das neue Kernstück kommunaler Wintervorsorge. Die eine Riesentonne hat Platz für 50 m³ Sole, der kleinere Behälter birgt einen Tank mit 12 m³ „Puffer“, vor allem aber enthält er die neue Sole-Mischanlage. Befüllt wird sie über einen Edelstahltrichter in der Halle direkt mit den Lagerbeständen.

Sole wird bei der Straßenbestreuung benötigt. Die Feuchtsalztechnik hat aus Sicht der Experten klare Vorteile, auch für die Umwelt: Salz bleibt feucht besser auf Asphalt haften, die erzielte Wirkung gerade bei Glätte und Schneefall ist besser, es wird insgesamt weniger Salz benötigt. Angereichert werden dabei 70 Prozent Trockensalz mit 30 Prozent Sole

150.000 Euro in die Technik investiert

Auch in der Vergangenheit hat Gelsendienste Sole eingesetzt, aber fertig gemischt liefen lassen. „Sole besteht zu 20 Prozent aus Natriumchlorid und 80 % aus Wasser. Man transportiert also hauptsächlich Wasser. Das macht wenig Sinn“, findet Lubina. Künftig wird also selbst gemixt: 2500 Liter pro Stunde kann die neue Anlage erzeugen.

Rund 150.000 Euro wurden in die Technik investiert. Die Mischanlage wird mit eigenem Personal betrieben. Wobei sich der Aufwand in Grenzen hält. Ein Radladerfahrer beschickt den Fülltrichter. Den Rest übernehmen Maschinen.