Berlin. . Im Kampf gegen winterbedingte Zug-Ausfälle und Verspätungen gibt die Deutsche Bahn laut Medienberichten in diesem Jahr über 70 Millionen Euro zusätzlich aus. Insgesamt 16 000 Mitarbeiter sollen sich allein um die Beseitigung des Schnees auf Bahnanlagen und Bahnsteigen kümmern.

Die Deutsche Bahn rüstet sich mit Millionenausgaben für die kommenden Winter: 300 Millionen Euro plant das Unternehmen bis 2015 zur Vorbeugung und zur schnellen Beseitigung von Problemen durch Schnee und Kälte ein, wie ein Konzernsprecher am Dienstag in Berlin bestätigte. Für diesen Winter stellt sie demnach 70 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung, um Zugausfälle und Verspätungen zu vermeiden.

Ziel der Bahn ist es einem internen Dokument zufolge, durch die zusätzlichen Investitionen die Verfügbarkeit von Fahrzeugen und der Bahninfrastruktur nachhaltig zu verbessern. Wie hoch die Investitionen in Wintervorbreitungen ohnehin jedes Jahr sind, konnte die Bahn nicht beziffern. Die Steigerung von 70 Millionen Euro dürfte allerdings im Vergleich zum Gesamtbetrag nur ein sehr kleines Plus sein. So kostete die Bahn im vergangenen Jahr allein schon der Strom für sämtliche Weichenheizungen 50 Millionen Euro.

Verdopplung der Mitarbeiter-Zahl

Geplant ist dem Dokument der Bahn zufolge unter anderem, die Zahl der Mitarbeiter, die auf Bahnanlagen und Bahnsteigen Schnee räumen, auf 16.000 zu verdoppeln. Ein neues satellitengestütztes Meldesystem soll einen exakten Überblick über den aktuellen Stand der Schnee-Räumarbeitens geben. Dadurch soll es laut Bahn gelingen, bis zum Betriebsbeginn frühmorgens die Bahnsteige zu räumen und 90 Prozent der betriebsnotwendigen Weichen innerhalb von vier bis fünf Stunden von Schnee und Eis zu befreien.

Schon jetzt habe die Bahn zudem 700 Weichenheizungen nachgerüstet oder verstärkt. Damit seien nun alle Weichen beheizt, auf denen fahrplanmäßig Züge des Nah- oder Fernverkehrs fahren. Weitere 1000 Weichen, die in der Vergangenheit laut Bahn zu besonders großen Störungen führten, wurden durch besondere Abdeckungen besser gegen von Zügen fallende Eisbrocken und Schneeverwehungen geschützt.

Putzloks gegen Vereisungen

Auch die Flotte der Loks zum Schneeräumen soll verstärkt werden, und mit sogenannten Putzloks will die Bahn systematischer als bislang gegen vereiste Oberleitungen vorgehen. 27 neue Anlagen zum Abtauen und Enteisen von Zügen sind demnach bereits installiert.

Auszuschließen seien Störungen "bei extremen Witterungen" trotz allem aber nicht, erklärte die Bahn. "An wesentlichen Schwachstellen des letzten Winters gibt es jedoch deutliche personelle, technische und organisatorische Verbesserungen", heißt es in dem Papier des Konzerns.

Kunden sollen bei Störungen besser informiert werden als bislang. So seien an mehr als 1700 vor allem kleineren Bahnhöfen neue Anzeiger installiert worden, die über Verspätungen und Zugausfälle informieren könnten. In den vergangenen beiden Wintern hatte es bei extremer Kälte und aufgrund starken Schnees und Eises tageweise massive Verspätungen und Zugausfälle gegeben.