Gelsenkirchen.
Als Schlüsselanhänger oder am Revers kommt er gülden groß raus. Anderswo trägt man vielleicht Vereinsnadeln zur Schau, in Gelsenkirchen könnte es bald der „Goldene Schneeschieber“ sein. Verliehen werden soll er im Januar 2012.
Ausgelobt hat den Preis der Arbeitskreis Verkehr der lokalen Seniorenorganisationen. Bei der Goldschmiede Kranefoed hat man bereits ganze Arbeit geleistet. Der Auszubildende Janosch Voss hat das besondere Schmuckstück kreiert und gefertigt. Für die gute Sache hat es der Juwelier kostenlos bereit gestellt. Jetzt sind Ideen gefragt, um ans Goldstück zu kommen. Und Taten.
Mobilität ist wichtiges Thema
Die Erfahrungen des letzten Winters mit Schneechaos und Streusalzengpässen haben den Senioren-Arbeitskreis angetrieben. „Ein wichtiges Thema ist für uns immer Mobilität. Dazu gehören der öffentliche Personennahverkehr, die barrierefreie Gestaltung der Stadt, das Fehlen öffentlicher Toiletten, aber auch die Sicherheit auf Gehwegen und Straßen sowie Probleme mit dem Winterdienst“, sagen die AK-Mitglieder Erika Grunert und Werner Backhaus. Und. „Gelsendienste hat uns glaubhaft versichert, dass sie gut vorbereitet sind, alle Straßen entsprechend der städtischen Satzung zu räumen.“
Doch das, zeigt die Erfahrung, reicht eben nicht. Weil Herbst und Winter auch immer wieder mit Laub und Frost Probleme im sozialen Miteinander aufdecken. Da sind manche von ihrer gewohnten Busverbindung abgeschnitten, fehlt es an Menschen, die vielleicht nachbarschaftlich beim Räumen helfen, hält Angst vor Stürzen Gehbehinderte daheim fest.
Vorschläge bis zum 06. Januar
Hier setzt die Idee des Arbeitskreises an. Für den Wettbewerb und die Auszeichnung hoffen die Senioren auf Vorschläge und praktizierte Beispiele für Nachbarschaftshilfe, für gemeinsame Räumdienste, Einkaufshilfe und und und. „Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt“, glaubt Martina Mail vom Infocenter Seniorennetz an der Maelostraße 8 (45894 GE). Dort sollten auch bis zum 6. Januar 2012 Vorschläge schriftlich eingereicht werden (auch per mail an: martina.mail@gelsenkirchen.de; 360 21 03).
Der kreativste Vorschlag soll mit dem Goldenen Schneeschieber 2012 bedacht werden. Die Entscheidung wird eine Jury treffen. Übrigens. Die Preis-Idee hatte Uwe Unterseher, technischer Leiter der Gelsendienste. .
Seit 2009 ist bei der jährlichen Seniorenkonferenz Mobilität ein wichtiges Thema. Entsprechend wurden die „Arbeitsgespräche senioren- und familienfreundlicher und barrierefreier Verkehr in Gelsenkirchen“ aufgelegt. Vorbereitet werden die Runden jeweils durch den AK Verkehr. Die aktuell rund zehn Mitglieder, sagt Werner Backhaus, „treffen sich je nach Bedarf fünf bis sechsmal im Jahr.“ Kontakt: 13 49 32
Rund 25.200 Straßenbäume
Vor Eis und Schnee kommt das Laub: Rund 25.200 Straßenbäume liefern reichlich Material für öffentliche und private Kehrtätigkeit – zwischen Oktober und Dezember kommen etwa 2500 Tonnen Laub zusammen. Die Mengen machen deutlich: überall gleichzeitig kann Gelsendienste – trotz Doppelschichten – nicht reinigen, kehren und Laubsaugen. Mancher Blätterberg bleibt da länger liegen
Anders als in vielen anderen Städten hat Gelsenkirchen die Reinigungspflicht nicht an die Bürger übertragen. Bis auf wenige Ausnahmen (dort, wo Bürgersteige laut Satzung nicht gereinigt werden) wird der Laubdienst von Gelsendienste übernommen.
Im 14-Tage-Rhythmus lässt die Stadt die Gehsteige reinigen.
„Was nicht auf die Straße gehört, ist privates Laub“, betont Gelsendienste-Sprecherin Stefanie Genthe. Auch wenn sie nicht zur Räumung verpflichtet sind: Anlieger sollten ein Auge darauf haben, dass Laub nicht Straßenabläufe verstopft. Der nächste Starkregen könnte fatale Folgen haben.
Grundstücksbesitzer können Laub und Grünabfälle aus ihren Gärten auf den Betriebshöfen bis zu einer Menge von 2 m³ täglich kostenlos abgeben.
Unterstützen können Anwohner die Kehrprofis auch, indem sie Laubkörbe aufstellen und füllen. Das geschieht aber dann auf eigene Gefahr. Höher als 70 cm dürfen die Körbe jedoch nicht sein und keine Äste enthalten.