Gelsenkirchen. Zwei Jahre lang hat sich die 14-köpfige THW-AG der Gesamtschule Berger Feld mit dem Rettungswesen beschäftigt und obendrein Sitzbänke aus Holz für Stufentreffs gebaut.

„Respekt, das ist eine tolle Arbeit.“ Das Lob von Schulleiter Georg Altenkamp galt am Donnerstagmorgen der 14-köpfigen THW-Arbeitsgemeinschaft der Gesamtschule Berger Feld.

In den Jahrgangsstufen 5 und 6 haben die Jungen und Mädchen vor zwei Jahren eine THW-Junghelfer-Ausbildung begonnen und sich so ganz nebenbei technische wie handwerkliche Fähigkeiten angeeignet.

Raum zum Rückzug

Sichtbares Ergebnis des Einsatzes: (nicht nur) die neuen Sitzbänke im Stufentreff der Klassen 7 und 8 am Rande der „Schulstraße“ in der Aula. Kisten aus rot gestrichenen Spanplatten mit geölten Buchenholzplatten als Sitzfläche – das Material hat die Sparda-Bank gesponsert – bieten ab sofort einen mit Pflanzenkübeln optisch abgeschotteten Rückzugsraum.

Während sich im neuen Schuljahr bereits die zweite THW-AG gebildet hat, standen gestern die Pioniere der Kooperationsgemeinschaft Technisches Hilfswerk/GS Berger Feld im Rampenlicht. Alexander Tietz (13) berichtete dabei, was die AG gelernt hat: Knoten, die Technik des Seilfestbindens oder Metall schneiden. Natürlich gehörte auch der Rettungsdienst dazu. „Wir haben geübt, aus einem engen Raum eine bewusstlose Person zu bergen“, erzählte er.

Immer mit dabei: THW-Jugendbetreuer Martin Horstmann und Lehrer Lars Buse-mann. Letzterer ausdrücklich als Bindeglied zwischen THW und Schule. Ein Ergebnis der gut funktionierenden AG freut besonders Horstmann: „Sechs der 14 AG-Schüler sind jetzt schon feste THW’ler.“

Schulleiter Altenkamp verbindet mit der AG-Arbeit allerdings noch mehr. „Wir verfolgen das Konzept: jedem Schüler ein soziales Amt.“ Schülerlotsen und Hygienehelfer gibt es daher an der Schule schon länger. Die Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk passt ins Bild. Zum Beispiel was Tugenden wie Teamfähigkeit, soziale Motivation und Spaß am Erwerb technischer Fähigkeiten angeht. Die Schüler bekommen, so Altenkamp, ein Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme an der AG, die auch bei Bewerbungen positiv zu Buche schlagen könnte.

Arbeiten in der Schule

Eine Win-Win-Situation also für alle Beteiligten. Auch für die Schule, deren riesiges Forum durch den neuen Stufentreff einen heimeligen Raum am Rande bietet. Und dafür hatte Altenkamp die Schule in den kalten Wintermonaten gerne samstags zur Verfügung gestellt, als es in den Räumen des THW zu kalt war, das Material im Gegenwert von 2000 Euro zu verbauen.