Gelsenkirchen. .
Vor dem Eingangsbereich des Wissenschaftsparks steht ein junger Mann und raucht. „Ich hab sozusagen schon die Zusage“, brüllt er in sein Handy und strahlt. Stolz sieht er aus, ein bisschen Siegessicher. Nun wäre es sicher weltfremd zu glauben, dass jeder Suchende hier am Ende des Tages frohe Botschaften zu verkünden hätte. Fakt bleibt aber, dass die IAG Messe beste Voraussetzungen schafft, die eigene Zukunft in den Griff zu kriegen.
„Arbeit Bildung Chancen“ : Unter diesem Motto haben das Integrationscenter für Arbeit und die Arbeitsagentur 7500 ihrer Kunden in den Wissenschaftspark geladen. Ein Motto, das auch auf das neue Konzept der Messe verweist. Denn im vergangenen Jahr noch fanden zwei Veranstaltungen statt: Die Bildungsmesse, auf der die großen Bildungsträger der Region vor Ort waren und das Job-Speed-Dating, in dessen Rahmen der direkte Kontakt zwischen Arbeitsuchenden und Arbeitgebern hergestellt werden konnte.
„Dieses Jahr wollten wir einmal beides zusammenbringen: Die Bildungsträger und diejenigen Arbeitgeber, die noch offene Stellen haben“, erklärt IAG-Pressesprecherin Susanne Auth. Die Vorteile liegen auf der Hand: Sind alle unter einem Dach, werden die Wege kürzer, die Kunden kommen schnell und unbürokratisch an Informationen. Wer am Stand des potenziellen Arbeitgebers erfährt, dass ihm noch die ein oder andere Qualifikation fehlt, kann sich gleich nebenan beim Bildungsträger erkundigen. Sinnvoll ist dies vor allem vor dem Hintergrund, dass Zusatzqualifikationen und Fortbildungen gerade für Menschen, die eine längere Arbeitspause hinter sich haben, immer wichtiger werden.
„Es ist für die Kunden ein ganz anderes Erleben“
Doch viele sind unsicher, trauen sich nicht so recht zu fragen, durchblicken das System der Bildungsgutscheine mehr schlecht als recht . „Deshalb ist diese Messe so wichtig“, findet Anna Kulik, Schulleiterin der TZU Akademie, die ebenfalls mit einem Infostand vertreten ist. „Die Leute brauchen diese Informationen, aber haben manchmal Hemmungen, ihren Berater einfach zu fragen. Hier ist das alles viel einfacher.“
Einfacher und vor allem weniger deprimierend als sich der Weg zum Amt für viele Arbeitssuchende anfühlt. „Es ist für die Kunden ein ganz anderes Erleben“, meint auch Susanne Auth, „sie fühlen sich durch solche Veranstaltungen in ihrer Arbeitssuche viel mehr wert geschätzt.“
Über eine Messe zu schlendern, ins Gespräch zu kommen, zu merken, dass da Arbeitgeber sind, die Leute suchen, die vielleicht genau dich suchen; Nicht wenigen hier gibt das ein Stück Zuversicht zurück. „Ich glaube, wer hier heute wirklich Arbeit sucht, der findet bestimmt auch was“, meint die 21-jährige Souad Beutalib. Wie ihre Freundin Anastasia Braun macht sie eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau, die beiden besuchen mit ihrer Berufsschulklasse die Messe. Wie es nach ihrer Ausbildung weitergeht, wird sich zeigen. Auf die Frage, ob die Zukunft ihr Sorgen bereite, nickt Anastasia: „Ja klar“.