Das Musiktheater im Revier hat „Merlin“ für den Spielzeitauftakt am 8. Oktober ausgegraben: Als deutsche Erstaufführung kommt „Merlin“ im Großen Haus auf die Bühne. Seit 2003 war die Oper des Komponisten Isaac Albéniz nie wieder live zu sehen.
Jahrelang war sie in der Versenkung verschwunden, die Oper „Merlin“ des spanischen Komponisten Isaac Albéniz. 1901 wurde der erste (und bis heute einzige) Teil der Trilogie fertig gestellt, aber erst 1950 wurde das Werk in Barcelona erstmals aufgeführt und noch mal 53 Jahre später, 2003, war es dann erneut in der Heimat des inzwischen verstorbenen Komponisten zu sehen und zu hören. Danach nie wieder live. Doch das Musiktheater im Revier hat „Merlin“ jetzt für den Spielzeitauftakt am 8. Oktober wieder ausgegraben: Als deutsche Erstaufführung kommt hier „Merlin“ im Großen Haus auf die Bühne.
„Schon das Prelude haut einen einfach um und macht neugierig auf dieses Stück“, verspricht Regisseur Roland Schwab, der am MiR unter anderem bereits „Aida“ und „Zar und Zimmermann“ inszeniert hat. Doch nicht nur die Wucht der Musik habe es in sich. „Merlin, diese in sich schillernde Gestalt, ist einfach ein Geschenk für jeden Regisseur“, sagt Schwab. „Und dieses Stück birgt so viele spannende Konflikte und Krisenherde. Es gibt den Kampf zwischen den Welten von König Artus und Merlin, zwischen Heidentum und Christentum – und den Kampf zwischen Trieb und Ratio. Merlin wird zwischen den Polen zerrieben, ist ein Weltenlenker, der von seiner Sinnlichkeit dahingerafft wird.“
Gala zum Saisonauftakt
1/40
Erinnerungen an David Lynch
Komplizierte Beziehungsstränge und Familienfehden verdichten die Spannung der Geschichte, die ihren Ursprung im Mittelalter hat. „Unsere Inszenierung reist dabei zurück von der Gegenwart bis ins Mittelalter“, sagt Schwab knapp. Dies soll sich auch in den Kostümen von Renée Listerdal und dem Bühnenbild von Frank Fellmann widerspiegeln. „Mich hat dieses Werk schon beim ersten Hören an die Filme von David Lynch erinnert“, erklärt Fellmann, der sich von dieser mystischen, surrealen Stimmung hat inspirieren lassen. „Und doch ist das Bühnenbild so konkret, wie ich noch nie eins gemacht habe“, sagt er.
So darf man gespannt sein auf die Welt, die am Musiktheater entsteht, wenn sich der erste Nebel auf der Bühne lichtet. Immerhin: Stimmgewaltig wird es, denn hier treten neben der Neuen Philharmonie Westfalen unter Leitung von Heiko Mathias Förster auch der Chor und der Extrachor des MiR, angeleitet von Christian Jeub, in Erscheinung.
Und natürlich eine ganze Reihe Solisten. „Wir haben diese Oper ganz bewusst ausgesucht, weil sie viele große Partien enthält, die gut zu den Stimmen unserer Solisten passen“, erzählt Dramaturgin Anna Melcher.
So trifft Björn Waag als Merlin auf Lars-Oliver Rühl als seinen Gegenspieler Artus, und auch Majken Bjerno als Artus’ Halbschwester Morgane, Petra Schmidt als Sklavin Nivian und William Saetre mischen mit.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.