Gelsenkirchen. . Halligalli beim Bauernmarkt in der Fußgängerzone am Montag. Kunsthandwerk, Kulinarisches, Pflanzen und altes Handwerk lockten am Tag der deutschen Einheit große und kleine Gelsenkirchener bei bestem Wetter in Scharen zwischen Neumarkt und Bahnhof.

Kinderhände reckten sich nach Kaninchen, Frauen drehten kunstvoll aus dünnen Ästen geflochtene Deko-Herzen zwischen den Fingern und Kennernasen schnüffelten prüfend an würzigen Käsehappen – Halligalli beim Bauernmarkt in der Fußgängerzone am Montag. Kunsthandwerk, Kulinarisches, Pflanzen und altes Handwerk lockten am Tag der deutschen Einheit große und kleine Gelsenkirchener bei bestem Wetter in Scharen zwischen Neumarkt und Bahnhof.

Die ältere Dame macht im Vorbeigehen keinen Hehl aus ihrer Begeisterung. „Dass die so schön glänzen...“, sagt sie und meint damit die Kupferkessel von Harry Waalderbos, der mit seinem Stand „De olde Tied - alte Handwerkskunst“ am Neumarkt steht und vor Ort mit seinen Werkzeugen das Edelmetall verarbeitet. Außerdem hat er Kerzenständer und Lampen auf dem Verkaufstresen liegen. „Wie kriegen Sie die so schön blank?“, möchte Bärbel Schulte-Mattler aus Bulmke-Hüllen von dem Holländer wissen. „Putzen“, lacht der erst, verrät dann aber doch Tipps, die mit Essig und speziellen Kupfer-Reinigern zu tun haben.

Direkt daneben gibt’s noch mehr altes Handwerk made in Holland. Jan Blekkink aus Lichtenvoorde verkauft unter anderem Spring- und Kletterseile. „Die Seile machen wir selber“, sagt Blekkink.

Ein paar Meter weiter befindet sich das Tiroler Bauernstandl. Hier ist der Andrang in etwa so groß wie das vielfältige Angebot. Käse, Brot, Wurst und Konfitüre aus eigener Herstellung wechseln hier den Besitzer. Direkt gegenüber verkaufen sie „Bauern-Buttermilch“. An den riesengroßen Putern der Imkerei Schmidt geht es vorbei an Orchideen und verschiedenen Gräsern weiter Richtung Bahnhof.

Besonders „dufte“ ist der Stand von Christiane Reineke aus Haltern. „Was kostet die Olivenöl-Seife?“, wird sie von einer Kundin gefragt, die an einem Stück Hellgrün schnuppert. Neben Kosmetika aus Naturmaterialien hat sich die „Seifenwerkstatt“ dem Kunsthandwerk verschrieben und bietet allerlei aus Holz Geflochtenes an: Herzen, Kugeln, aber in erster Linie Körbe. Knapp zehn Stunden Arbeit investieren Christiane Reineke und ihre Mitarbeiter in einen Korb.

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Vor den Ständen sammeln sich die Menschen und schauen, fragen, kaufen. „Ich bin selber überrascht“, sagt Heike Anders. „Es ist schon seit 11 Uhr voll, obwohl der verkaufsoffene Montag des Einzelhandels erst um 13 Uhr startet.“ Und als dann auch noch die Geschäfte ihre Pforten öffnen, wird es auf der Bahnhofstraße noch mal voller: Gedränge, Geschiebe, Schlangen vor den Essensständen.

Vorbei an Gewürzen, exotischen Früchten, Blumenzwiebeln, Deko-Kissen und Häkeldecken erreicht der Besucher den Bahnhofsvorplatz, wo Bauer Bente Esel, Kaninchen und Ziegen postiert hat.

Kerstin Groepler und Marcus Hecker aus Rotthausen kommen jedes Jahr zum Bauernmarkt. Warum? „Natur, Tiere, tolles Essen“, formulieren sie knapp, bevor sie sich auf den Weg zu einer „Fisch-Kleinigkeit“ machen.