Gelsenkirchen. . Benjamin Pützer (34) ist der neue Bezirksgeschäftsführer der Barmer GEK für Gelsenkirchen, Buer und Gladbeck.
Herr Pützer, als neuer Bezirksgeschäftsführer der Barmer GEK für Gelsenkirchen, Buer und Gladbeck wissen Sie doch bestimmt, wann Ihr Unternehmen Zusatzbeiträge erheben wird?
Benjamin Pützer: Auf jeden Fall nicht in diesem Jahr und auch nicht im nächsten. Das hat der Vorstand gerade erst mitgeteilt.
Geht es der Barmer so gut und wie sieht es in Gelsenkirchen aus?
Pützer: Wir sind seit der Fusion mit der Gmünder Ersatzkasse Marktführer in Deutschland. In unserem Bezirk stehen wir ebenfalls gut da. Wir haben im Moment rund 30 000 Versicherte, etwa 22 000 von ihnen sind selbstständig Versicherte.
Kürzlich wurde eine AOK-Studie veröffentlicht. Demnach gibt es in Gelsenkirchen mit 23,6 Tagen den höchsten Arbeitsausfall pro Kopf und Jahr. Können Sie sich das erklären?
Pützer: Das hängt sicherlich mit der Region und ihren doch sehr speziellen Umständen zusammen. Es ist schon etwas anderes, ob ich im Schwarzwald lebe und arbeite, wo es fast keine Arbeitslosigkeit gibt, oder ob ich hier lebe, wo die Historie eine ganz andere ist und der Druck durch Strukturwandel und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sich ebenfalls ganz definiert.
Können Sie das für uns etwas konkretisieren?
Pützer: Wir haben im Ruhrgebiet sicherlich mehr Krebserkrankungen bei älteren Menschen. Das liegt zum einen an den Berufen, die sie mal ausgeübt haben – und zum anderen an den industriellen Bedingungen, die es gab. Außerdem sind auch psychisch verankerte Krankheiten stark auf dem Vormarsch. Etwa Burnout oder Depressionen. Das hängt oft mit existenziellen Sorgen und Ängsten der Menschen zusammen.
Gibt es denn Ansätze für Arbeitgeber, um gegenzusteuern?
Pützer: Ja, die gibt es. Es gibt geförderte Programme zur Prävention, beispielsweise zur Burnout-Prophylaxe. Außerdem gibt es steuerliche Vergünstigungen für Präventionsmaßnahmen, wenn Arbeitgeber sie wahrnehmen.