Gelsenkirchen. . Aus dem neuen DAK-Gesundheitsreport geht Gelsenkirchen als Stadt mit dem zweithöchsten Krankenstand in NRW hervor. Der Landesdurchschnitt lag 2010 bei 3,3 Prozent, Gelsenkirchen erreichte 4,4 Prozent.

Arbeitnehmer in Gelsenkirchen sind häufiger krank als in anderen Städten. Zu diesem Ergebnis kommt der Gesundheitsreport 2011 der Deutschen-Angestellten-Krankenkasse (DAK).

Zwar ist der Krankenstand 2010 leicht um 0,1 Prozentpunkte gesunken, trotzdem liegt er mit 4,4 Prozent immer noch über dem Landesdurchschnitt (3,3 Prozent). Damit waren in der Region an jedem Tag des Jahres von 1000 DAK-versicherten Arbeitnehmern 44 krank geschrieben. Den niedrigsten Krankenstand in NRW verzeichnet Düsseldorf mit 2,8, den höchsten Recklinghausen mit 4,5 Prozent.

Entspannung hilft

„Die Höhe des Krankenstandes in Gelsenkirchen ist ein Signal“, kommentiert Barbara Rüchel von der DAK die Ergebnisse. „Auf dem Weg zu einem gesünderen Leben sind Bewegung, Entspannung und die richtige Ernährung wichtig. Wenn es um den Krankenstand geht, können aber auch die Arbeitgeber handeln“, sagt sie. Zu betrieblicher Prävention können beispielsweise Entspannungs- oder Stress-Managementkurse gehören. Auch das Einräumen von Gestaltungsspielräumen, klare Ansprechpartner sowie transparentes und verlässliches Handeln der Führungskräfte wirken sich laut DAK positiv auf die Gesundheit der Mitarbeiter aus.

Viele junge Arbeitnehmer leiden unter Stress

Nach einer Umfrage der Krankenkasse beurteilen in NRW etwa 71 Prozent der Erwerbstätigen unter 30 Jahren ihre Gesundheit als gut oder sehr gut. Gleichzeitig empfinden 20 Prozent der befragten jungen Erwerbstätigen ihren Arbeitsalltag aber als „sehr belastend“. Stress und dauerhaft starke Anforderungen können die Belastbarkeit überstrapazieren und gesundheitliche Beschwerden hervorrufen. Laut DAK-Studie hatten junge Arbeitnehmer in den letzten zwölf Monaten vor allem Muskelverspannungen (45 %), Kopfschmerzen (30 %) oder Konzentrationsschwierigkeiten (18 %). Alarmierend sei zudem, dass immer mehr junge Erwerbstätige unter psychischen Erkrankungen leiden. Acht Prozent der 15 bis 29-Jährigen haben körperliche Beschwerden wie Schmerzen oder Herzprobleme, für die keine organische Ursache gefunden werden kann.

Begleitet wird diese Erkrankung oft von Depressionen, die bereits bei sieben Prozent der jungen Arbeitnehmer an Rhein und Ruhr festgestellt wurden. Einen besonderen Akzent setzt die DAK deshalb in diesem Jahr mit einer Aufklärungskampagne zu speziellen Gesundheitsproblemen bei jungen Arbeitnehmern.