Gelsenkirchen. Im Wissenschaftspark eröffnete am Samstag die Ausstellung „Handwerkszeug – Willkommen bei den Profis“. Bis zum 24. September soll sie vor allem junge Menschen anlocken.
Es war nur ein kleiner Fehler, der sich bis kurz vor der Eröffnung der Ausstellung „Handwerkszeug – Willkommen bei den Profis“ eingeschlichen hatte. Statt des Raumausstatter-Berufes erläuterte der Infotext auf der blauen Stellwand den Beruf des Konditors. Auch interessant – aber so viel haben Raumausstatter mit den, auf der Tafel angekündigten, „süßen Genüssen“ dann doch nicht zu tun. Ausstellungsbetreuerin Vera Kratz änderte den kleinen Fehler schnell.
Optisch wäre es gar nicht aufgefallen, denn gestaltet waren die Ausstellungsstände im gleichen Stil. So individuell die Berufe im einzelnen also auch sind, am Ende teilen sie sich doch ein gemeinsames Dach: die handwerkliche Tradition.
Bürgermeisterin Preuß eröffnet
„Deutschland ist handgemacht“, trug es Hans Rath, Präsident der Handwerkskammer Münster (HWK), vor, „am Anfang waren Himmel und Erde – den Rest haben wir gemacht“ zitierte er eine Plakatbotschaft der Wirtschaftsmacht von nebenan. Am Samstag, dem ersten, offiziellen „Tag des Handwerks“, eröffnete er mit Bürgermeisterin Gabriele Preuß (SPD) die Ausstellung im Wissenschaftspark in Ückendorf.
„Dieser Tag soll der Öffentlichkeit, und vor allem jungen Menschen vermitteln, wie vielfältig, modern und innovativ Handwerk ist“, sagte er. In seiner Rede appellierte er auch an Eltern und Lehrer, den Schülern, gerade an Gymnasien, das Handwerk nahe zu bringen und es nicht „abzuqualifizieren“. Ebenso solle aber auch nicht vergessen werden, an Haupt- und Förderschulen für Nachwuchs zu werben. „Es ist nicht jeder mit akademischer Intelligenz gesegnet, dafür aber vielleicht mit handwerklichem Geschick – das müssen wir für uns nutzen“, so Rath. Ein Motto der Ausstellung ist daher auch: „Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.“ Ein Ansatz, den auch Bürgermeisterin Gabriele Preuß, deren Sohn selbst Maschinenbaumeister ist, unterstützt: „Ich halte das Handwerk für den Grundstein unserer Wirtschaft. Hier kann man gute Voraussetzungen schaffen, um in dem gewählten Fachbereich aufzusteigen.“ Gerade für junge Menschen sei dies ein Gedanke, der oft nicht so vermittelt werde. An dieser Stelle knüpfte auch die Idee der HWK an, Wirtschaft und Wissenschaft miteinander zu verknüpfen. „Sowohl für studierte Leute von Unis oder Fachhochschulen, als auch für ausgelernte Meister bietet das Handwerk eine Menge Arbeitsplätze“, so Rath.
Ausstellung ermöglicht sinnhafte Erfahrung
Nachdem die Ausstellung mit diesen Worten eröffnet wurde, blieben die Besucher schnell an den Exponaten hängen. Das Konzept der Ausstellung sieht nicht nur die Information über Berufe wie Feinmechaniker, Bäcker und 149 weitere vor, sondern ermöglicht die sinnhafte Erfahrung. An jedem Stand findet sich eine Box, in der ein charakteristisches Berufselement liegt. So hat man die Chance, einmal einen Zahnersatz oder Gipsformen in der Hand zu halten. Zudem stehen zu jedem Beruf noch Exponate von Meistern aus der Region bereit. So bekommt man einen unmittelbaren Eindruck von dem, was bei der Arbeit herumkommt. Die Ausstellung bleibt bis zum Samstag, 24. September zu sehen.